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Rennradfahren Mallorca und Kroatien (Istrien) – ein Vergleich

Rennradfahren auf Mallorca und Kroatien, beides haben wir genossen. Über viele Jahre hinweg haben wir Erfahrungen mit Trainingsdestinationen für ein Triathlon- sowie Rennradtraining gesammelt. Nun haben wir unsere Erfahrungswerte speziell zum Rennradfahren auf Mallorca sowie Kroatien (Istrien) zusammengefasst und einen Vergleich der wichtigsten Kriterien gezogen.

Rennradfahren Mallorca und Kroatien (Istrien) – ein Vergleich

Straßenverhältnisse

Die Straßen auf Mallorca sind vom Belag her wirklich sehr rennradfreundlich. Oftmals kommt man in den Genuss von kürzlich neu asphaltierten Straßen und nur sehr selten erwischt man holprige Straßen. Auf den Hauptstraßen gibt es meistens am Rand einen Radfahrstreifen, der gut zu benützen ist und die Sicherheit im Straßenverkehr für uns Radfahrer erhöht.
In Kroatien gewöhnt man sich schnell an die holprigen Straßen, aufpassen heißt es immer wieder bei Schlaglöchern. Klar es ist alles fahrbar, aber ein ruhigeres Fahrvergnügen haben wir eindeutig auf Mallorca genossen.

Routenmöglichkeiten

Mit einer Radkarte ausgestattet suchen wir uns immer gerne selber Routen zusammen und probieren damit möglichst viele Straßen aus. Auf Mallorca gibt es wirklich unzählige Routenmöglichkeiten. Oft 5 Möglichkeiten um zu einem Ziel zu kommen, dadurch ist es auch nicht schlimm sollte man wirklich eine Abzweigung verpassen. In Kroatien ist das oftmals ein bisschen schwieriger und man muss wirklich genau schauen. Einmal ist es uns z.B. passiert, dass der Ausbau einer breiten zweispurigen Straße einfach geendet hat und wir vor einer Schotterstraße standen.

Straßenbeschilderung

Wenn man sich auf Mallorca Straßennamen und zugehörige Orte merkt (oder so wie wir es gemacht haben auf einen Spickzettel aufschreibt), dann findet man auch als Neuling einfach seine Routen ohne an jeder Kreuzung auf die Karte schauen zu müssen. An jeder Straßenkreuzung sind für die Straßen immer Schilder mit der Straßennummer (z.B. MA-12) angebracht und diese sind zum Orientieren wirklich super.
In Kroatien haben wir uns hierbei schon ein bisschen schwerer getan und im Vergleich öfters in der Karte nachschauen müssen, aber uns trotzdem auch öfters verfahren.

Höhenmeter

Jeder der in Kroatien zum Rennradfahren war kennt bald die Faustregel: auf 10km muss man mit ca. 100 Höhenmetern rechnen Heißt hier gibt es hügelige Strecken. Auch längere Berganstiege findet man. Richtig flache Strecken allerdings nicht.
Auf Mallorca ist die Bandbreite ein wenig größer. Man kann gut variieren, ob man eine eher flachere oder eine wirklich bergige rein ins Tramuntana Gebirge fahren will.

Verkehr

Das Verkehrsaufkommen ist auf Mallorca sowie in Kroatien groß. Die Fahrweise (gerade beim Überholen von Radfahrern) und damit verbunden die Rücksichtsnahme unterscheiden sich aber gravierend. In Kroatien wird man auf stärker befahrenen Straßen oftmals von den Autos und Lastwägen übel geschnitten und kommt in brenzlige Situation. Deshalb sind hier geführte Radtouren mit Guides empfehlenswert.  Auf Mallorca sieht das anders aus, hier wird generell auf mehr Abstand geachtet. Dafür gibt es sogar eigene Schilder, die Autofahrer darauf aufmerksam machen, zu den Radfahrern mindestens 1,5m Abstand beim Überholen einzuhalten – bei uns undenkbar! Der Radfahrstreifen ist hier ein großer Pluspunkt, aber es herrscht einfach generell eine größere Rücksichtsnahme auf die Radfahrer.

Landschaft

Die Landschaft ist in beiden Länder wirklich toll, gerade im Frühjahr wo alles blüht, einfach schön und zum genießen. Auch findet man hier viele Parallelen: Steinmauern säumen die Straßen, am Straßenrand davor ein buntes Blumenmeer, dahinter weiden Schafherden in saftigen Wiesen und zwischen Olivenbäumen, auch die typischen Steinhäuser findet man überall. Gerade das Hinterland lohnt es sich in beiden Ländern zu erkunden. Besonders schön ist aber natürlich auch das Radfahren mit Meer-/Küstenblick.

novigrad  christian feuchtner rennrad

 

Küstenstraßen sind gerade in Kroatien sehr stark befahren und sollten oftmals lieber vermieden werden. Auf Mallorca gibt es durch die Radfahrstreifen aber auch durchaus Küstenstraßen die man getrost fahren und dabei den Blick aufs Meer genießen kann.

malle   sa calobra bucht

Andere Radfahrer

Auf Mallorca gibt es sie in Massen, die anderen Radfahrer. Hat man es selber noch nicht live erlebt, kann man es gar nicht in Worte fassen wie viele es wirklich sind! Einzelkämpfer, 2er Teams, kleinere Gruppen, bis hin zu riesigen Gruppen von mehr als 20 Fahrern kommen einem entgegen, müssen überholt werden oder man wird selber überholt. Doch der Zugang hat uns trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen gefehlt. Gegrüßt wird nicht und demnach auch nur selten miteinander gesprochen, das war für uns etwas enttäuschend.
In Kroatien treten die Radfahrer zwar bei weitem nicht in diesen Massen auf, dafür ist es aber ein freundlicheres Verhältnis. Es wird jeder gegrüßt und trifft man sich an einer Kreuzung auch oftmals ein paar Worte gewechselt. 🙂

Wetter

Eine Schönwettergarantie im Frühjahr gibt es in beiden Ländern nicht, die Temperaturen sind auf Mallorca für normal ein wenig höher und die Chancen auf Schönwetter größer. Mitte bis Ende April waren unsere Reisezeiten. Hier ist es in Kroatien eher noch frühlingshaft, auf Mallorca durchaus aber schon frühsommerlich warm. Mit Wind muss man am Meer immer rechnen. Laut unseren Erfahrung ist es auf Mallorca generell gesehen windiger ist als in Kroatien, aber auch noch in einem angenehmen Bereich. Und ein bisschen Krafttraining gegen den Wind schadet uns ja bekanntlich nicht. 😉

Anreise

Nach Kroatien geht es recht einfach, die Räder ins Auto gepackt, ein paar Stunden Autofahrt und schon ist man am Ziel angelangt. Daher lohnt es sich auch für einige Tage oder eine Woche. Nach Mallorca ist die Anreise schon ein wenig komplizierter, das Rad muss entweder vor Ort ausgeborgt oder im Flugzeug mittransportiert werden. Für den Flugzeugtransport ist nicht nur ein passender Radtransportkoffer nötig, sondern man muss das Rad auch auseinander- und wieder zusammmenbauen. Auf jeden Fall zeitaufwendiger, doch macht man das öfters und weiß was zu tun ist, nimmt auch das nicht mehr so viel Zeit in Anspruch. Auch der Flugtransport hat bei uns ohne Probleme funktioniert.

Preis

Unsere Erfahrungen was den Preis betrifft sind ziemlich ausgeglichen (alles in allem haben wir ca. 1.200€ für 2 Wochen bezahlt). Mallorca Angebote sind in diesem Zeitraum (März/April) einfach relativ günstig zu haben. Auch der Radtransport kostet pro Rad nur 120€ und in Kroatien muss man Maut und Benzinkosten bezahlen. Die Verpflegung selber ist zwar in Kroatien etwas billiger (Supermarkt, Restaurant), dafür erspart man sich auf Mallorca das lästige Geld wechseln.

Für die Triathleten

In Kroatien wird man mit dem Zeitfahrrad aufgrund der Straßenbeschaffenheit und holprigen Straßenverhältnisse oft nicht recht glücklich. Auf Mallorca hingegen kann man ohne Bedenken statt dem Rennrad auch das Zeitfahrrad mitnehmen und damit hier auf unterschiedlichsten Strecken gut und ruhig trainieren.

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