Wie bereits letztes Jahr feierten wir unseren Saisonabschluss auch heuer wieder beim IRONMAN 70.3 Pula 2016. Wir freuten uns sehr auf diesen Bewerb und auf die Neuerungen, die die heurige zweite Auflage versprach. Die Kulisse für diese Mitteldistanz ist einfach sensationell. Schwimmen in der türkisblauen glasklaren Adria, eine tolle Bikestrecke durch das Istrische Hinterland, ein Halbmarathon durch die historische Altstadt von Pula und der krönende Zieleinlauf in der Arena.
Das Wetter beim IRONMAN 70.3 Pula 2016
Normalerweise erwartet man im sonnigen Istrien um diese Zeit im September ruhiges Spätsommerwetter. Doch nicht immer… Überraschte uns letztes Jahr an einem schönen sonnigen Sommertag noch die stürmische Bora, so sollten wir heuer lernen, dass dies noch harmlos war. 😉
Schon der Wetterbericht verhieß am Vortag nichts Gutes. Es sollte bewölkt sein und regnen, eigentlich untypisch. Soweit so gut, aber was dann kam, damit hatte wohl keiner gerechnet! Meterhohe Wellen. Starke Strömungen. Sintflutartige Regenfälle. Blitz und Donner. Und zum Schluss Sonne. All diese Wetterkapriolen begleiteten uns während des Rennens und machten es dadurch nicht nur zu einer besonderen Herausforderung für alle Beteiligten, sondern auch zu einem absolut unvergesslichen Event.
Aber so schwierig die Bedingungen auch waren, genau deswegen wird uns dieser Bewerb ewig in Erinnerung bleiben, denn bei diesen Wetterbedingungen zu finishen war wahrlich eine besondere Challenge für alle!
Epic Moments
Kathi war so wie letztes Jahr wieder am Start und Christian war als offizieller Fotograf für den Veranstalter unterwegs. Wir konnten viele Momente mit unserer Kamera einfangen, doch auch dies gestaltete sich auf Grund des Wetters für unseren Fotografen alles andere als einfach. Am Motorrad bei Starkregen, an der Laufstrecke bei Gewitter und sintflutartigen Regenfällen… er war mindestens genauso nass wie die Athleten. 😉 Aber es entstanden auch wirklich ein paar absolut geniale Regenpics.
Die Pasta Party
Bereits am Freitag kamen wir bei der Pastaparty in der Arena zu ein paar kulinarischen Köstlichkeiten in einer absolut einzigartigen Location. Alles war von hoher Qualität, keine Fertigprodukte und das schmeckte man auch! Den Abend haben wir trotz Regen wirklich genossen und können nur weiterempfehlen sich die Pastaparty nächstes Jahr nicht entgehen zu lassen!
Raceday – IRONMAN 70.3 Pula 2016
In der Nacht vor dem Rennen ging in Pula ein sehr heftiges und außergewöhnlich starkes Gewitter nieder. Doch in der Früh war alles wieder ruhig. Kein Wind, es war zwar bewölkt, aber das Meer war ruhig. Wir waren positive gestimmt und erwarteten einen bewölkten aber eher trockenen Tag mit einzelnen Regenschauern. Aber so kann man sich täuschen. 😉
Swim
Das Startprozedere wurde so wie auch schon im letzten Jahr als Rolling Start abgewickelt. Bekanntlich gibt es hierfür ja viele kritische Stimmen. Wir können das nicht ganz nachvollziehen. Hier in Pula funktioniert der Start wirklich sehr gut. Sicher fehlt den Athleten während dem Bewerb der direkte Vergleich zu ihrer „Konkurrenz“, aber es liegen auch viele Vorteile auf der Hand. Für die doch eher schmale Ambrela Bucht ist dies unserer Meinung nach sicher die beste Startvariante.
Im Vorjahr wurden die Bojen statisch verankert, das hatte durch den starken Wind die Auswirkung, dass diese aus der Verankerung gerissen wurden und abtreiben konnten. Heuer wurden die Bojen deshalb an längeren und beweglichen Seilen fixiert. Dadurch konnten sie nicht mehr abtreiben. Aber es entstand der Nachteil, dass man den Bojen dadurch mit dem Seil mehr Spielraum geben musste. Durch die starken und unregelmäßigen Meeresströmungen die heuer herrschten, hatte dies leider den Effekt, dass die Bojen ihren Spielraum ausnutzten und sich dadurch die Schwimmstrecke verlängerte. Kathi hatte z.B. 2,2km auf ihrer Uhr.
Zusätzlich erschwerte auch noch der hohe Wellengang das Schwimmen und kostete viel Kraft. Die Sicht auf die Bojen war dadurch natürlich ebenso erschwert. Auch die Strömungen bekamen die Athleten zu spüren, man wurde abgetrieben und musste mehr Kraft aufwenden. Positiv war, dass viel mehr Sicherheitskräfte im Wasser zu finden waren als letztes Jahr.
Bike
Die Radstrecke wurde im Vergleich zum letzten Jahr verändert. Man fuhr die Strecke gegen den Uhrzeigersinn, der gefürchtete Bahnübergang inklusive Zug wurde eliminiert und ebenso die Bremsschwellen gab es heuer nicht mehr. Durch die umgekehrte Fahrtrichtung war der Großteil der Steigung bereits auf den ersten 35km zu bewältigen, was den Fahrspaß um einiges erhöhte! Großes Lob dafür, die Adaptierungen waren wirklich eine super Verbesserung für uns Athleten!
Aber abgesehen davon forderten die intensiven Regenfälle sehr viel Geschick, Können und Konzentration eines jeden Athleten ab! Es schüttete in Strömen, die Straßen waren sehr rutschig, die Kurven mussten noch vorsichtiger gefahren werden, die Sicht war gleich Null. Natürlich verursachten diese schwierigen Bedingungen auch mehr Stürze, die aber Gott sei Dank glimpflich ausgingen.
Christian erlebte die Wasserschlacht vom Motorrad aus, an Fotografieren war kaum zu denken und dennoch wusste Daniel, sein Motorradfahrer, ein paar Positionen wo man sich unterstellen konnte. Die nasse Strecke führte zu einigen Ausrutschern, hier wurde der Fotograf zum Dolmetscher, Betreuer und leistete erste Hilfe. 🙂
Es waren über 30 Motorradfahrer unterwegs, um für die Sicherheit zu sorgen. Die Radstrecke war dadurch perfekt abgesichert. Eingesetzt waren erfahrene Streckenposten, die für diverse Radrennen in Kroatien im Einsatz sind. Jede Maus wurde von ihnen von der Strecke gefegt. Christian konnte sich davon selbst überzeugen. 😉
Run
Nachdem es heuer nur mehr eine Wechselzone gab, wurde auch die Laufstrecke adaptiert. Man lief vom Schwimmstart also zuerst in die Altstadt hinein um dann dort noch zwei kleine Runden zu drehen. Die Strecke in die Altstadt hinein verläuft durchwegs immer am Meeresufer entlang und ist wirklich schön zu laufen. Allerdings gibt es hier auch ein paar Steigungen zu bewältigen, was die Strecke sicher etwas anspruchsvoller macht. Dafür ist die neue Strecke kurzweiliger zu laufen, denn wenn man die Altstadt erreicht hat, dann hat man schon gut die Hälfte absolviert. 🙂
Zwischenzeitlich hatte sich das Wetter wieder gebessert und es war trocken. Doch die nächste Gewitter- und Regenfront ließ leider nicht lange auf sich warten und erwischte viele Athleten dann auf der Laufstrecke. Es wurde zunehmend dunkler über Pula, Starkregen setzte ein, es blitzte und donnerte. Es schüttete wie schon auf der Radstrecke aus Kübeln und es dauerte nicht lange, da bildeten sich auf den Straßen Bäche. Das Wasser stand knöchel- bis wadentief, ein Ausweichen unmöglich. Die nächste Herausforderung für die Athleten. Die Zuseher und unser Fotograf suchten sich alle schützende Unterstände, die Athleten kämpften sich tapfer durch das Unwetter. Wahrlich unvergesslich für alle die das live miterlebt haben!
Neben den Fotos zeigt ein Racevideo vom Team Mohrenwirt zeigt das Ausmaß am besten.
Finish
Doch so hart die Bedingungen auch diesmal in allen Teilbereichen auch waren, es wartete der schönste Zieleinlauf in der Arena auf uns Athleten. Mit diesem Gedanken und der Vorfreude angetrieben, lief es sich gleich leichter durch die Wassermassen. 🙂
Wer schon mal in der Arena war und den Zieleinlauf live miterlebt hat, weiß wovon wir sprechen. So eine Finishline findet man nirgendwo anders.
Die Organisation
Organisatorisch hat sich wirklich jede Menge verbessert! Gab es letztes Jahr von den Athleten noch einiges an Kritik, so konnten wir heuer so gut wie keine Kritikpunkte mehr feststellen. Unser Fazit im Vergleich zum letzten Jahr fällt wirklich äußerst positiv aus. Im ersten Jahr können Fehler passieren, doch entscheidend ist, was daraus gemacht wird. Und hier wurde auf die Kritik wirklich eingegangen und die Punkte verbessert. Großes Lob deshalb an das Veranstalterteam!
Um nur einige Beispiele zu nennen: Die Rad- und Laufstrecken wurden verbessert. Das Bus-Shuttle-Service funktionierte sehr gut. Die Zielverpflegung war heuer mehr als perfekt. Die Wege der Athleten und die Wechselzone wurden optimiert. Es wurden Sideevents angeboten.
Natürlich gibt es trotzdem immer was zu verbessern und das wird seitens Veranstalter definitiv auch gemacht. Davon konnten wir uns in einem Gespräch persönlich überzeugen. Des Weiteren hatten wir auch die Möglichkeit unser Feedback vor Ort direkt an den Veranstalter weitergegeben und sind gespannt welche Neuerungen uns nächstes Jahr erwarten. 🙂
Die Themen über die wir gesprochen haben waren z.B.: Veränderung der Schwimmstrecke sodass man nicht mehr so weit in das offene Meer hinaus schwimmen muss, eine After-Race-Party in der Arena, ein 5150 Bewerb am Vortag
Unser Fazit zum IRONMAN 70.3 Pula 2016
Wir lieben diesen Bewerb einfach wirklich sehr. Die Landschaft, die Strecken und die Kulisse ist absolut einzigartig. Außerdem bietet sich der Termin einfach perfekt für einen Saisonabschluss mit anschließendem (Kurz-) Urlaub an. Die Gegend um Pula ist wunderschön und man hat auch im Urlaub genug zu entdecken. Auch im zweiten Jahr konnten wir uns an der Arena nicht satt sehen. So eine geniale Location für den Zieleinlauf und die Feierlichkeiten gibt es einfach nur hier. Wir kommen bestimmt wieder! 🙂