Schön langsam wird es wärmer und wir freuen uns auf das länger werdende Tageslicht, Bewegung in der Natur, die warmen Sonnenstrahlen und natürlich auf den ersten Bärlauch. Kennt ihr das auch, wenn es nahe am Waldrand in den Auen nach Knoblauch duftet? Dann könnt ihr sicher sein, dass die Bärlauchzeit begonnen hat. Seit Jahren folgen wir dem Duft des Lauchgewächses in unserer naheliegenden Au, ernten und verarbeiten Bärlauchblätter anschließend in unserer Küche.
Heilpflanze
Man sagt, dass Bären nach ihrem Winterschlaf zuerst nach den Blättern des Bärlauchs suchten, um sich mit den wichtigsten Nährstoffen einzudecken. Deshalb der Name Bärlauch, volkstümlich auch Waldknoblauch genannt. Wir verwenden die Blätter des Bärlauches, die wir ungefähr zwischen März und April sammeln können.
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Beim klein Schneiden der rohen Blätter oxidiert der schwefelhaltige Inhaltsstoff und wirkt beim Verzehr als natürliches Antibiotikum (Allicin), das z.B. Pilzinfektionen entgegenwirken kann. Bärlauch hilft bei Verdauungsbeschwerden, Magen-Darm-Problemen und ist ein natürlicher Unterstützer für eine gesunde Darmflora. Er senkt den Cholesterinspiegel sowie den Blutdruck. Er regt auf Grund des schwefelhaltigen Lauchöles die Funktion von Leber und Galle an und hat darüber hinaus eine regulierende Wirkung auf den Fettstoffwechsel.
Außerdem ist im Bärlauch sehr viel Vitamin C vorhanden und eine hohe Konzentration an Mineralsalzen, die schleimlösend auf Atemwegen wirken. Der hohe Gehalt an Adenosin wirkt antioxidativ und stärkt unser Immunsystem.
Merkmale
Bärlauch duftet intensiv nach Knoblauch und gehört zu den Zwiebelpflanzen. Der Geruch ist vor allem dann sehr stark, wenn die Blätter zwischen den Fingern zerrieben werden. Diese sogenannte Fingerprobe sollte beim Ernten bzw. später auch noch bei der Weiterverarbeitung für Speisen regelmäßig durchgeführt werden, um Verwechslungen mit anderen Pflanzen zu vermeiden. Der Bärlauch deckt ganze Flächen ab und wird in etwa 25cm hoch. Aus der Zwiebel bildet sich ein Stiel aus der sich einzelne ellipsenförmige Blätter bilden. Nach der Hochphase bildet der Bärlauch – gegen Mitte Mai – kleine weiße Blüten, die eine wunderschöne Sternenform aufweisen. Ab dann sollte man ihn nicht mehr ernten und weiter verarbeiten.
Achtung Verwechslungsgefahr!
Wer den Bärlauch nicht kennt, der sollte nicht einfach in den Wald spazieren und auf gut Glück die Blätter sammeln. Es gibt nämlich einige Pflanzen, die sehr ähnlich aber hoch giftig sind. Sie wachsen meist in der Umgebung des Bärlauches zur gleichen Zeit in halbschattigen und feuchten Gebieten. Der einfachste Unterschied zu den anderen Pflanzen ist der Knoblauchgeruch der Blätter.
Neben dem Geruch gibt es aber auch äußerlich eindeutige Erkennungsmerkmale:
Bärlauch | Herbstzeitlose | Maiglöckchen | Aronstab | |
Geruch | Knoblauchduft | _ | _ | _ |
Blätter | Mattgrün, weich, ellipsenförmig, wachsen einzeln am Stengel | Länglich und schmal, sehr hart und fest, wachsen direkt aus dem im Boden befindlichen Stengel, kein Blattstiel, mehrere Blätter aus einem Stengel | Dunkelgrün, fest, wachsen paarweise am gleichen Stiel, glänzende Blattunterseite | junge Blätter pfeilförmig, unregelmäßige Blattnerven |
Blüten | Weiß, halbkügelig sternenförmig (Mai, Juni) | Violette Herbstblüte | Weiß, viele kleine glockenähnliche Blüten hängend vom Stiel | Kolben, anfangs vom Blatt umhüllt |
Verwendung und Zubereitung
Bärlauch ist in der Küche vielseitig einsetzbar. Wir verwenden ihn am liebsten frisch und roh, da hier das Aroma am intensivsten ist. Wir verfeinern kalte Speisen aus Topfen oder Frischkäse mit Bärlauch, die wir dann als Aufstriche verwenden. Außerdem passt er fein gehackt sehr gut in diverse Salate sowie in selbstgemachter Kräuterbutter oder für ein schnell gemachtes Pesto. Bei gekochten Speisen mengen wir den Bärlauch erst am Ende der Kochzeit bei, um das volle knoblauchhaltige Aroma zu erhalten. Es gibt viele leckere Nudelgerichte mit Bärlauch und ganz besonders lieben wir unsere Bärlauch-Pizza. Auch eine Bärlauch-Cremesuppe genießen wir immer wieder gerne.
Rezept für Bärlauchpesto
Die unten angeführten Zutaten mit dem Stabmixer pürieren, je nach Geschmack Salz und Pfeffer hinzufügen und schon ist das Pesto fertig.
- 100 g frischer Bärlauch fein gehackt
- 100 g geriebener Parmesan
- 50 g geröstete Pinienkerne
- 150 ml Olivenöl
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Ich liebe Bärlauch! Muss unbedingt noch welchen sammeln 🙂
Wir auch 🙂 Gott sei Dank hat die Bärlauchsaison bei uns gerade erst angefangen, d.h. wir können ihn noch einige Zeit genießen.