Die Crosstriathlon Weltmeisterschaft 2021 ist Geschichte. Das Welser Triathlon Urgestein Gerald Will reiste zur Crosstriathlon Weltmeisterschaft nach Spanien, um eine Medaille in seiner Kategorie (M50-M55) zu holen. Die Ausgangsbasis war heuer allerdings nicht so ideal, nachdem er sich zwei Operationen an beiden Knien unterziehen musste. Umso mehr hat der Erfolg eine sehr große Bedeutung für ihn, der mit einer außerordentlich akribischen Planung verbunden war.
[Anzeige powered by Google]
Was bedeutet dir der Erfolg bei der Crosstriathlon Weltmeisterschaft in Spanien? Was macht diesen Erfolg so besonders für dich?
Der Weltmeistertitel bedeutet mir sehr viel, da es nicht nur das Produkt von knapp zwei Stunden Schwimmen, Mountainbiken und Laufen war, sondern das Resultat von 32 Wochen akribischer Vorbereitung. Das geht von einer auf Laktatdiagnostik basierenden Intensitäts- und Umfangsteuerung des Trainings, über die Gewichtsoptimierung sowohl beim Material als auch bei mir selbst bis zur akribischen Studie der Mountainbike- und Crosslaufstrecke vor Ort.
Kurz zusammengefasst: Ich bin nicht nur schnell Crosstriathlon Weltmeisterschaft nach Spanien geflogen, um mir den WM-Titel zu holen, sondern das ganze war ein über mehrere Monate genau ausgeklügeltes Projekt.
Hättest du nach den beiden Knieoperationen damit gerechnet?
Nach der zweiten Knieoperation, die mich erst im April mit einem richtigen Triathlontraining beginnen ließ, war ich knapp davor, den berühmten Hut drauf zu hauen. Aber dann ging alles recht schnell. Meine ersten beiden Starts in Wels und in Gmunden lieferten mir die Sicherheit, dass die Verletzungen völlig abgeheilt sind. Ich war überglücklich, dass meine Arbeitsgeräte wieder ihren Zweck erfüllen, auch wenn die Ergebnisse noch weit weg von meiner Normalform waren. Seit der EM vor zwei Monaten habe ich dann gemerkt, dass ich am Rad und vor allem auch beim Laufen noch einmal einen ordentlichen Sprung gemacht habe und mich in Richtung Höchstform bewege. Insofern bin ich mit einem sehr guten Gefühl und dem Plan, eine Medaille zu holen, zur WM geflogen. Dass es ein Start-Ziel-Sieg mit neun Minuten Vorsprung wird, damit habe ich ganz und gar nicht gerechnet.
Was waren die größten Herausforderungen bei dieser Crosstriathlon Weltmeisterschaft?
Die größte Herausforderung, war sicher der Mountainbikekurs. Mit 150 Höhenmeter war er für Crosstriathlonverhältnisse quasi „topfeben“. Ich sah im Vorfeld auch nirgendwo eine Möglichkeit, den entscheidenden Vorsprung auf die starken Läufer herausholen zu können. Das einzige Kriterium waren ein paar Abschnitte im weichen Sand und einige kurze Sektionen auf losem Gestein. Aber der Rest waren sehr schnelle Passagen auf festen Sand- und Schotterwegen, also nichts wirklich technisch Anspruchsvolles, eine reine „Bolzerstrecke“ also.
Aber es kam alles anders: Drei Tage Dauerregen machten aus der vermeintlich einfachen Strecke eine der härtesten Mountainbikestrecken, die ich je gefahren bin. Schlamm ohne Ende und es tauchten Bäche auf, die es drei Tage vorher gar nicht gab. Kurz gesagt, Möglichkeiten ohne Ende als starker Mountainbiker Sekunden, und wie sich später herausstellte Minuten, rauszuholen.
Wie ist es dir in den einzelnen Disziplinen gegangen – in welcher Disziplin konntest du am meisten Zeit herausholen?
Das war natürlich am Mountainbike. Da habe ich acht von den neun Minuten rausgeholt. Nach dem Schwimmen waren es 50 Sekunden. Allerdings war ich diesmal auch mit meiner Laufleistung nicht unzufrieden, da ich den Vorsprung nach der zweiten Disziplin gut verwalten konnte.
Beschreibe uns doch deine Emotionen nach dem Zieleinlauf…
Der Zieleinlauf war natürlich etwas ganz Besonderes. Der Druck der letzten Wochen war wie weggeblasen. Das Gefühl alles richtig gemacht zu haben und die Freude über den WM-Titel waren unbeschreiblich. Am schönsten war, dass ich meine Freude mit Kerstin, die mich super gecoacht hatte, teilen konnte.
Ein Satz an deine Familie, Unterstützer und Gönner:
Da brauch ich jetzt mehr als einen Satz. Meine Frau Kerstin war natürlich eine ganz wichtige Säule bei meinem WM-Projekt. Ohne sie hätte das Ganze angefangen vom Rückenfreihalten in alltäglichen Belangen bis zum Coaching vor Ort nicht funktioniert. Mit Consul Reisen habe ich einen starken Partner, der sich um die Reiseangelegenheiten kümmerte.
Die Fa. Schwimmzone von Arthur Holderbaum in Kombination mit der Fa. Sailfish, die die schnellsten Neoprenanzüge herstellt, unterstützt mich mit dem Material für die erste Disziplin.
Bikepalast Wels versorgte mich mit dem besten und leichtesten Material für die zweite Disziplin. Die Fa. On Running ist für die Laufschuhe und Trainingsequipment fürs Laufen zuständig.
Fa. Jolsport Linz um Joachim Mödlagl ist mein Ausrüster im Bereich Wettkampf- und Multisportbekleidung. Die Fa. Melasan versorgt mich mit den besten und in Österreich hergestellten Sporternährungsprodukten. Und zu guter Letzt gilt es noch die Fa. Rieder Bier zu erwähnen, deren „Rieder Weiße Alkoholfrei“ eine geniale Belohnung nach dem Training darstellt. Manchmal, so wie jetzt in der Trainingspause darf es dann auch ein „Rieder Naturtrüb“ oder ein „Rieder Urecht“ sein.
[Anzeige powered by Google]