Nachdem ich in den letzten Saisonen immer Probleme und Schmerzen auf meinem Zeitfahrrad hatte, habe ich mich letzten Winter für ein professionelles Triathlon Bikefitting entschlossen. Wie mein Bikefitting am Zeitfahrrad in Michi’s Radladen (Kuchl, Salzburg) genau abgelaufen ist, könnt ihr hier nachlesen. Nun ist die Triathlonsaison vorbei und ich habe auf meinem Zeitfahrrad viele Trainings- und Rennkilometer absolviert. Damit ist die Zeit gekommen ein Fazit zu ziehen und euch von meinen Erfahrungen zu berichten.
Mein Zeitfahrrad
Mein Zeitfahrrad (ein SCOTT Plasma 10) habe ich nun mittlerweile schon 4 Saisonen. Ich habe es Anfang 2014 gekauft. 2013 habe ich mit Triathlon begonnen (damals nur mit einem Rennrad), ehe ich in der Saison 2014 dann erstmals in meinem Leben auf einem Zeitfahrrad gesessen bin. Damit ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen. Denn ich mag mein Zeitfahrrad und die liegende Position darauf persönlich wirklich sehr.
[Anzeige powered by Google]
Meine Probleme mit der Sitzposition am Zeitfahrrad
Das Rad und der Rahmen passen von der Größe und den Abmessungen zu mir und meinem Körper. Trotz mehrerer „laienhaften“ Einstellversuche, hatte ich von Anfang an immer Probleme mit der Sitzposition, die sich dann je länger die zu fahrende Wettkampfdistanz war, auch weiter verschlechterte. Das schmerzhafteste Problem war mein unterer Rücken, der mich vor allem bei meinen bisherigen Mitteldistanz Rennen sehr quälte und mir dabei auch vor Schmerzen Tränen in die Augen trieb. Ein weiteres Problem war meine Armhaltung. Ich merkte selber, dass da irgendetwas nicht passte, denn mir schliefen oft die Finger ein. All das waren genug Gründe, um es nun endlich mit einem professionellem Bikefitting zu versuchen. 🙂
Was im Zuge des Bikefittings bei mir konkret angepasst wurde:
- Neuer Sattel (breiter, an Sitzbeinhöcker angepasst)
- Neue Sattelposition (Neigung, Höhe, Horizontale)
- Kürzerer Vorbau
- Anpassung der Auflieger und Extensions (kürzen, drehen)
- Veränderung der Cleats-Position an den Schuhen
- Meiner Fußform angepasste Einlage für meine Radschuhe
Bikefitting Zeitfahrrad: Vorher – Nachher
Die Veränderung der Armposition sieht man auf den Fotos sehr gut.
Das erste Gefühl danach
Mein erstes Gefühl sagte mir einfach, dass die neue Sitzposition viel viel angenehmer war. Die Beinlänge (Abstand Sattelhöhe zu Pedalen) stimmte nun endlich, früher hatte ich immer das Gefühl das Bein zu sehr nach unten strecken zu müssen. Und vor allem auch die Arm-, Schulter- und Handposition passte nun endlich. Ich fühlte mich wohl, der Armwinkel war nahezu 90 Grad wie es sein sollte und meine Auflieger gerade bzw. leicht nach oben, sodass ich meine Hände darauf gut ablegen konnte.
Schon während dem Bikefitting fragte mich Michi immer wieder wie ich mich auf der neuen Position fühlte. Für ihn war es wichtig, dass die Optimierungen, die er an der Position vornahm, ich auch als angenehm empfand. Und jetzt im Nachhinein kann ich sagen, dass dies genau der richtige Ansatz ist. Denn was hilft mir als Hobbysportler eine laut Fakten optimal aerodynamische Position, wenn ich mich dabei nicht wohl fühle und Schmerzen bekomme? Meiner Meinung nach gar nichts, denn für uns Hobbysportler sollte der Komfort und die Schmerzfreiheit an erster Stelle stehen.
Die längerfristige Erfahrung
Auch im Laufe der Saison hat sich für mich der erste positive Eindruck absolut bestätigt. Ich fühlte mich wohl mit meiner neuen Sitzposition, ich hatte keine Schmerzen mehr und darüber hinaus auch das Gefühl eine weit bessere Kraftübertragung zu schaffen (kann leider nicht mit Zahlen belegt werden, da ich keinen Wattmesser besitze). Aber bei den Radzeiten in den Bewerben war eine deutliche Steigerung zu sehen.
Mein Fazit
Für mich persönlich hat sich das Bikefitting mehr als gelohnt. Endlich schmerzfrei auch über längere Distanzen am Rad sitzen zu können bedeutet im Umkehrschluss auch eine bessere Leistung zu bringen. Es macht einen großen Unterschied sich endlich wohl und damit sicher am Rad zu fühlen. Das hat bei mir auch meine Selbstsicherheit bestärkt. Radfahren war im Triathlon schon immer meine beste Disziplin, trotzdem konnte ich hier bei den Zeiten heuer nochmals eine deutliche Steigerung erreichen. Mehr Komfort heißt mehr Spaß und wie in meinem Fall auch mehr Leistung. 🙂