In letzter Zeit werde ich vermehrt auf meinen Knorpelschaden im Knie und die Auswirkungen auf meine sportlichen Betätigungen angesprochen. Daher habe ich mich entschlossen der Thematik mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Scheinbar gibt es doch mehr betroffene Sportler als ich vorerst vermutet hätte. Möglicherweise sind Betroffene, so wie ich, ein möglicher Anker zum Austausch für Fragen zu diesem komplexen Thema, der für den einen oder anderen ein Hoffnungsschimmer sein kann.
Knorpelschaden im Knie – mein Blick zurück und nach vorne
Die entscheidende Frage – wie lange pausieren?
Jeder Knorpelschaden ist anders. Es gibt verschiedene Abstufungen bzw. Ausprägungen und es spielt unter anderem auch die Körperanatomie eine wesentliche Rolle. Denn jeder Körper ist verschieden. Wenn ich mit dem gleich diagnostizierten Knorpelschaden – wie bei einem anderen Sportler – laufe und nichts spüre, dann heißt es noch lange nicht, dass es bei anderen auch so ist. Körpergewicht, Beinachse sind nur ein paar wenige individuelle Faktoren, die eine Pauschalempfehlung nach dem “Wie lange soll ich pausieren?” einfach nicht erlauben. Darüber hinaus ist es ein wichtiger Faktor ob zusätzlich zum Knorpelschaden noch eine andere Verletzung besteht. So wie bei mir der Meniskuseinriss, der den Knorpelschaden erst verursacht hat. Für den richtigen Therapieansatz muss man auf jeden Fall zuerst die Ursache kennen. Wie ist der Knorpelschaden entstanden? Eine Verletzung, eine Fehlstellung, eine Fehlbelastung,…?
Jedoch auf die Frage, ob man bei einem Stufe 4- Knorpelschaden weiter laufen kann, muss ich mit einem klaren NEIN antworten. Macht nicht den gleichen Fehler wie ich damals, es verlängert die Sport- bzw. Laufpause erheblich. Mir ist schon klar, dass man seine gute Form ja nicht verlieren möchte. Aber auf Kosten des Knies und weiteren Folgeschäden?
Geduld und Weitblick lernen
Eines ist sicher: bei einem Knorpelschaden ist immer Geduld gefragt. Auch wenn im ersten Moment eine kleine Welt zusammen bricht, hilft es, über gelenksschonende alternative Sportarten nachzudenken. Während ein Knochenbruch zur Gänze wieder verheilen kann, regeneriert ein Knorpel über viele Jahre hinweg ganz schwer bis gar nicht. Im Verlauf der Knorpel-Verletzung heißt es immer die Sportart an die jeweilige Situation anzupassen, die über regelmäßige Kontrollgänge in Erfahrung gebracht werden.
Es war zwar ein längerer Prozess, aber ich musste neben der Geduld auch lernen einen Weitblick zu wahren. Wo sehe ich mich in 5-10 Jahren? Will ich dann mit meinen Kindern, meinem Partner, meiner Familie alles unternehmen können? Wenn man den Knorpelschaden ignoriert und weiter läuft, dann riskiert man so grobe Folgeschäden, dass später unter anderem nicht mal mehr ein schmerzfreies Spielen mit den eigenen Kindern möglich ist.
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Physiotherapie – ein essentieller Baustein
Heutzutage ist es schon fast unvorstellbar ohne Physiotherapie wieder rasch Fuß zu fassen, um unter anderem die Muskulatur sukzessive wieder aufzubauen und um schlichtweg Bewegungsabläufe “neu” zu erlernen. Daher ist für mich das Arbeiten mit einem Physiotherapeuten eine unumgänglich Maßnahme bei Sportverletzungen und darüberhinaus für die Prävention essenziell. Seit meiner Knieverletzung und dem diagnostizierten Knorpelschaden gehe ich nun regelmäßig zur Physiotherapie und merke selbst welch großen Nutzen das für mich hat. Ohne Physiotherapie wäre ich heute nie an dem Punkt wo ich jetzt bin.
Präventive Maßnahmen
Nach eigenen Erfahrungen mit einem Knorpelschaden kann ich nur ein ganzheitliches Konzept zur Rehabilitation empfehlen. Die Bandbreite umfasst den psychologischen und physiologischen Aspekt sowie Entspannungsmaßnahmen bis hin zu Kraft-Workouts. Später würde ich Triathleten oder Läufer unbedingt eine Laufanalyse empfehlen, um festzustellen, wo die Hauptpunkte der Belastung stattfinden. Es kann nämlich durchaus sein, dass man sich beim Wiedereinstieg ins Training in einer Schonhaltung befindet oder sich gar nicht bewusst ist, welche Gelenke überhaupt stark belastet werden. Daher zähle ich eine Laufstilanalyse ebenfalls zu den präventiven Maßnahmen.
Im Video könnt ihr eine seitliche Aufnahme von mir sehen und wie ich mit dem linken Knie gestreckt über die Ferse aufkomme. Dieses linke Knie ist mein knorpelgeschädigtes, d.h. es bekommt die volle Belastung ab und das bei vollster Streckung. Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, welche Kräfte auf diesem Bein, der Hüfte und dem Knie wirken?
Video: Mario Frei von der Sportpraxis Linz
Conclusio
Ein Knorpelschaden muss nicht immer gleich das AUS bedeuten, vor allem nicht für Multisportler. Ich war bei drei Spezialisten und jeder hatte eine andere Meinung. Ein Primar mit Wahlpraxis, der als Kniespezialist bekannt ist, war für mich die beste Wahl. Alle anderen wollten mich in die Sportpension schicken und prophezeiten, dass ich mit diesem Knorpelschaden nie wieder laufen kann. Alles in allem kann ich nur sagen, wenn ihr als Sportler genauso konsequent aber auch bedacht an der Wiedergenesung wie an euren Trainings arbeitet, dann habt ihr schon sehr viel für euch selbst getan. Das wichtigste ist immer euch selbst nicht hängen zu lassen.
Weiterführende Beiträge:
Knorpelschaden – was nun?
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Es stimmt, dass die Frage nach der optimalen Länge einer Trainingspause nach einer Knieverletzung nicht pauschal beantwortet werden kann. Grundsätzlich ist ein allmählicher Wiedereinstieg zu raten. Ein Arzt kann genauere Angaben über den Heilungsfortschritt nach einer Knieoperation machen und entsprechende Empfehlungen aussprechen.
Die Idee einer Laufstilanalyse zur Feststellung der Belastungspunkte klingt nach einer sehr guten Präventivmaßnahme für Wiedereinsteiger. Wie viel Zeit vergehen muss, bis das gewohnte Training wieder aufgenommen werden kann, ist schwierig beziehungsweise in der Tat nicht allgemein zu beantworten. Dennoch kann der Heilungsprozess durch effektive Übungen in einem Rehazentrum durchaus beschleunigt sowie Schmerzen gelindert werden.