Welche Parallelen gibt es, wenn man Langlaufen und Schwimmen vergleicht? Kann klassisch Langlaufen ein Ersatz für das Kraulschwimmen sein? Nun, der Lockdown lädt wieder einmal dazu ein, ein paar Alternativen zu versuchen. Neben Zugseiltraining, das sicherlich eine gute Alternative zu den koordinativen Bewegungsabläufen sowie der Kräftigung der Muskeln für das Kraulschwimmen darstellt, hat das Langlaufen noch viel mehr ergänzende und dadurch bedeutende Elemente parat.
In diesem Beitrag behandeln wir vorwiegen die Vorteile, die sich vom klassischen Langlaufen für das Kraulschwimmen ergeben, nachdem die Schwimmbäder geschlossen haben. Das Langlaufen bietet sich nämlich als Ersatz für das Schwimmtraining bestens an!
Klassisch Langlaufen – eine perfekte Alternative zum Kraulschwimmen
Aller Anfang ist schwer, muss aber nicht…
Zu Beginn meiner (Christian) „Langlaufkarriere“ vor etwa acht Jahren hatte überhaupt kein Gleichgewichtsgefühl. Ich war weder Skifahrer, noch Inline Skater oder schnürte die Eislaufschuhe. Alternativ gab es für mich kein Training für den Gleichgewichtssinn und dies wurde auch ersichtlich, wenn man mich auf Langlauflatten „(be)wunderte“ ;-). Es wurde zwar im Laufe der Zeit immer besser, doch so richtig Safe – besonders bei Abfahrten, vorwiegend wenn kurvig – war ich nie unterwegs. Erst ein Basiskurs beim Inlineskaten verhalf mir zu einem späteren AHA-Effekt, was meine Defizite mit dem Gleichgewicht betrifft.
Alles in allem solltest du dich zu Beginn auf jeden Fall mit der Langlauftechnik befassen bzw. einen Basiskurs besuchen. Denn auch hier gibt es Parallelen zum Schwimmen. Wenn du einen Trainer auf deiner Seite hast lernst du Technik schneller und effektiver umzusetzen – d.h. unter Eigenregie schleichen sich womöglich kleinere Fehler ein, die Unmut erzeugen oder nachher wieder richtig gestellt werden müssen.
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Klassisch Langlaufen und die Vergleiche zum Kraulschwimmen
Grundsätzlich zählt für uns der klassische Still als Ideal für Langlauf Einsteiger bzw. für jene die noch nie eine Wintersportart betrieben oder auch noch keine Erfahrungen mit Inlineskaten gesammelt haben. Auf Grund der Diagonalbewegung haben wir beim klassischen Langlaufen jedoch viel mehr parallelen zum Kraulschwimmen als vergleichsweise beim Skating Stil.
Dabei leitet ein Arm mit dem Einstechen in den Schnee die Zugphase ein, während der andere mit der Druckphase einen kompletten Zyklus beendet. Das ganze erfolgt ebenso dynamisch, wie beim Schwimmen. Der Abdruck ist verhältnismäßig der dynamischste Bestandteil, im Vergleich zum „Schneefassen“ beim Einstich und der darauffolgenden Zugphase.
Vergleicht man das Abdrücken beim Langlaufen mit der Druckphase beim Schwimmen werden sehr ähnliche technische Aspekte sichtbar. Beim Kraul muss ich zusehen, dass der Abdruck mit der Handfläche nahe am Körper in Richtung der Füße verläuft. Nicht nach unten drücken oder seitlich weg drücken wirkt sich kontraproduktiv aus. .Dabei schwimmt man kreuz und quer und muss ständig korrigieren, sodass die Wasserlage und auch die Gleitphase darunter leiden. Dies gilt beim klassischen Langlaufen ebenso. Ein gerader, paralleler Abdruck ist von zentraler Bedeutung für die Gleitphase. Passiert dies nicht, habe ich ständig das Problem mit dem Gleichgewicht und das Langlaufen wird zur Farce, weil einfach nichts weitergeht.
Mehrwerte durch das klassische Langlaufen
Weshalb das klassische Langlaufen die Schwimmmuskeln mit trainiert, liegt alleine von den ähnlichen Bewegungsabläufen auf der Hand. Stark beansprucht werden Trizepse sowie Unterarme, die besonders für die Druckphase beim Kraulschwimmen wichtig sind. Wir profitieren obendrein noch vom Oberkörpertraining, von der Stärkung der Schulter- und Rückenmuskulatur. Bauch, Lendenwirbelsäule und Gesäßmuskulatur arbeiten aktiv mit, das uns bei der Rumpfstabilität für eine verbesserte Wasserlage unterstützt.
Last but not least…
Bei Triathlon Einsteigern beobachtet man häufig eine mangelnde Druckphase beim Kraulschwimmen. Man merkt oft gar nicht, welchen Vortrieb die Druckphase eigentlich erzeugt. Die Dichte des Wassers ist oftmals für eine verzerrte Wahrnehmung verantwortlich.
Wenn man also einmal erlebt, was Abdruck bedeuten soll, dann einfach mal klassisch Langlaufen versuchen. Der AHA-Effekt kann durchaus von einer anderen Sportart mit ähnlichem Bewegungsmuster ausgelöst werden. Ohne einen Abdruck nach hinten und nicht nach unten, würde man einen hohe Frequenz beim Stockeinsatz benötigen, um von der Stelle zukommen. Dasselbe gilt beim Schwimmen: drücke ich das Wasser nach unten während der Druckphase weg, habe ich keinen vernünftigen Vortrieb und muss ziemlich viel mehr Kraft aufwenden. Darüber hinaus leidet auch die Wasserlage darunter. Also nichts wie auf die Loipe und Kraft fürs Schwimmen sammeln :-).
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