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Alex Zanardi – einmal Kämpfer immer Kämpfer!

Bei manchen Menschen reichen kurze Begegnungen, um das Feuer ihrer Begeisterung für das Leben zu spüren. Als ich (Christian) Alex Zanardi beim Ironman 70.3 Pula im Jahre 2017 getroffen habe, spürte ich nicht nur seinen unbändigen Willen das Leben mit sportlichen Betätigungen zu füllen, sondern auch seinen großherzigen Umgang mit Menschen. Keine Spur von irgendwelchen Starallüren, stets ein Lächeln auf den Lippen und immer für ein Späßchen bereit. Umso schlimmer sind die aktuellen Prognosen rund um seinen Gesundheitszustand nach seinem Unfall mit dem Handbike vor rund drei Wochen in Italien.

Prägende Begegnung

Schon ein besonderes Gefühl, wenn man jahrzehntelang einen Menschen nur aus den Motorsport Medien kennt und plötzlich der Moment kommt, an dem man sich bei einem Triathlon über den Weg läuft. So geschah es beim Ironman Pula 2017, dass sich kurz vor Ende des Check In, sich Alex und meine Wege kreuzten. Er empfängt mich mit einem herzlichen Lachen und ich weiß ehrlich gesagt gar nicht wie mir geschieht. Sollte er nicht irgendwie angespannt sein? Dann bleibt er stehen und wir begrüßen uns mit einem Handshake, während er mir erzählte, dass er bei seinem Bike nochmal was checken müsse.

Alex Zanardi
Kurz vor unserer Begegnung, empfing er mich einem Lächeln.




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Die Eindrücke, die er dabei von sich preisgibt, sind genau so authentisch, wie er sie in die Öffentlichkeit trägt: zuvorkommend, höflich und freundlich. Nach Ende unseres Smalltalks sah ich ihm nach und ich rief ihm noch zu: „good luck, legend!“ Obwohl ich aus einigen Interviews wusste, dass er mit dem Wort „Legende“ überhaupt nichts anfangen konnte, rutscht es aus mir heraus. Ich bezog allerdings das Wort Legende nicht im Zusammenhang seiner sportlichen Karriere, sondern welche Perspektiven er seinem Leben nach dem Crash im Jahr 2001 gegeben hat. Schließlich wurden ihm dabei beide Beine amputiert! Da wieder im Leben Fuß fassen, gelingt nur ganz großen Persönlichkeiten.

Alex Zanardi
Alex der Kämpfer. Hier passiert er die Labe auf der Laufstrecke.

Einmal Kämpfer immer Kämpfer!

Alex Zanardi hat sich natürlich seine Rennsportkarriere selbst ausgesucht und ihm war dabei auch das hohe Risiko sicherlich bewusst. Doch was ihn für mich trotzdem zu einer Legende macht, ist die Tatsache dass er mit seiner Lebensweise für viele Menschen mit und ohne Handicap eine Inspiration ist. Auch wenn er sich beim Thema Inspiration ebenfalls Bescheiden zeigt. Wie vielen Menschen hat er wohl durch sein Tun motiviert, sich nicht aufzugeben und an sich zu glauben?

Alex Zanardi
Alex auf der Bikestrecke beim Ironman 70.3 Pula.

Good luck, legend!

Die Nachricht über den Unfall mit seinem Handbike, bei dem Alex mit einem Kleinlaster kollidierte, trägt somit eine schwere Tragik mit sich. Seine aktuelle gesundheitliche Lage ist nicht so leicht prognostizierbar. Das Krankenhaus Siena in der Toskana teilte schwere Gesichts- und Gehirnverletzungen mit. Erst vor ein paar Tagen musste sich Alex einer zweiten Gehirn OP unterziehen und liegt nach wie vor im künstlichen Tiefschlaf.

Alex Zanardi
Alex mit vollem Einsatz auf der Laufstrecke.

Wir wünschen uns nur, dass er sich hoffentlich, trotz aller schwerwiegenden Verletzungen wieder gut erholt. Alex ist nicht nur eine Bereicherung für den Motorsport, sondern auch für den Para- sowie unseren Triathlonsport. Möge er uns mit all seiner positiven Ausstrahlung noch lange zeigen, dass das scheinbar Unmögliche mit einer positiven Haltung zum Leben, doch möglich ist. Seiner Familie viel Kraft und dass das bange Hoffen ein gutes Ende nimmt.




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1 Gedanke zu „Alex Zanardi – einmal Kämpfer immer Kämpfer!“

  1. Ich drücke auch die Daumen. Bei seinem tragischen Unfall beim Nascar-Rennen auf dem Lausitz-Ring damals war ich sehr nah dabei; damals als Journalist des regionalen Radiosenders. Als ich Alex später im selben Triathlon-Rennen erleben durfte hat mich das um so mehr beeindruckt, denn die Bilder des Horror-Unfalls gehen einem dann wieder durch den Kopf. Alles Gute!

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