Die Corona-Infektionszahlen steigen in letzter Zeit unweigerlich an. Mittlerweile treten Corona Fälle – bei vielen – auch im engeren Bekannten- und Freundeskreis auf. Die Verläufe sind unterschiedlich. “Die grundlegenden Schutzmöglichkeiten sind ja mittlerweile durch die hohe Medienpräsenz wohl jedermann bekannt; das Ziel ist jeweils, möglichst wenig Virenmaterial in die Luft zu verbreiten bzw. einzuatmen: Abstand bewahren, gut durchlüften, Maske teilweise verwenden, sodass zumindest die Tröpfen abgehalten werden können. Nicht zu vergessen die Händehygiene, ganz normal wie es sich gehört”, so Dr. Ronald Ecker.
Aber welche einfachen Dinge sollten im Training bzw. als Ausdauersportler ebenso beachtet werden? Dr. Ronald Ecker, Allgemein- und Sportmediziner aus Marchtrenk hat auch dazu einige grundlegende Fragen beantwortet.
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In welchen Intensitätsbereichen ist ein Ausdauertraining sinnvoll?
Wie so oft ist die berühmte ´Goldene Mitte´ das Beste: am gesündesten ist es, im mittleren Umfangsbereich zu trainieren – das wäre beim Ausdauertraining so um 2-5 Wochenstunden. Der Großteil davon im ruhigen und mittleren Intensitätsbereich. Dann und wann ´ins Anaerobe´ zu gehen, schadet allerdings gar nicht – ganz im Gegenteil; Risikofaktoren (aktueller Infekt, nicht bekannte Herzerkrankung,…) dürfen dann natürlich nicht vorhanden sein.
Welche Vorzüge hat ein Lauftraining in frischer Luft im Vergleich zu einem Laufbandtraining oder einer Radeinheit Indoor?
Outdoor-Training macht den Kopf sicher ´freier´ als ein Training am Laufband- oder Radergometer. Zudem bin ich überzeugt, dass es Sinn macht, wenn man den Körper zwingt, sich z. B. im Winter an Kälte anzupassen – Abhärtung kennen viele Menschen in den ganzjährig temperierten Räumen gar nicht mehr….
Welche Auswirkungen hat ein anaerobes Training (egal ob Laufen oder Rad fahren) bei kalter Luft auf die Lunge?
Intensives Ausdauertraining in der Kälte würde ich aus medizinischer Sicht abraten – die Gefahr einer ´Verkühlung´ mit Bronchitis u. a. ist nicht gering. In manchen Sportarten lässt es sich nicht vermeiden: Training auf eine Silvester- oder Crosslauf, Skilanglauf,… – dann muss man den Körper darauf vorbereiten.
Was soll ich nach dem Training unbedingt beachten?
Der Open-Window-Effekt als kurzfristige Abschwächung des Immunsystems nach einer intensiven Trainingseinheit ist bekannt, speziell leistungsorientierte Sportler müssen bewusst gegensteuern. Nach dem Training – speziell im Winter – unbedingt rasch aus der nassen Kleidung raus und trocken warme Kleidung inkl. Haube anziehen: auch wenn das ganz banal klingt, passieren diesbezüglich viele Fehler. Ersatz der verlorenen Flüssigkeit, ein Energiesnack mit Kohlenhydraten und Eiweißen macht Sinn. Insgesamt ist eine hochwertige Ernährung sehr wichtig – allerdings ist es schwierig zu beantworten, was für den einzelnen Menschen ´hochwertig´ bedeutet, hier gibt es große Unterschiede. Vitamin C und Vitamin D in höheren Dosen kann man ohne Analyse einnehmen. Vorteilhaft wäre es, Schwächen bei anderen Mikronährstoffen mittels Vollblutanalyse zu detektieren. Die Alternative ist, in der Winterzeit (´wenig Gemüse´) ein Multipräparat zu verwenden.
Welchen Einfluss nimmt deiner Meinung nach ein starkes Immunsystem auf den Verlauf der Covid19-Krankheit?
Der Einfluss des Immunsystems ist enorm! Dieses entscheidet zu einem großen Teil, ob man im Falle eine Infektion mit dem Corona-Virus symptomlos bleibt bzw. an typischen Symptomen eines grippalen Infektes leidet oder ob – wie es bei Covid19 leider vorkommt – schwere Lungensymptome macht.
Welche einfachen Hausmittel stärken das Immunsystem und übernehmen eine präventive Funktion bezüglich Virusinfektionen?
Darüber könnte ich jetzt eine ganze Seite schreiben,… Aber ein paar grundlegende Tipps: einige Lebensmitteln wie Beeren, Brokkoli oder Nüsse strotzen voller gesunder Nährstoffe! Konsequent sein beim Wasser trinken, heiße Fußbäder vor allem wenn man über kalte Füße klagt. Hollunderblüten- und/oder Lindenblüten-Tee wenn man sich nicht ganz fit fühlt, gönnt euch ausreichend Schlaf! Ganz wichtig ist: Bewegung, Bewegung, Bewegung! Sauna mit anschließendem ´Kälteschock´, Inhalation mit Salzwasser wenn man eine Schwäche in den Bronchien hat, Nasenspülungen mit Salzwasser wenn die Nase oftmals verstopft ist.
In manchen Medien liest man dass über rissige, offene Haut durch häufiges Händewaschen/Duschen Infektionen stattfinden können. Was ist da dran?
Eine gewisse Hygiene ist auf jeden Fall sinnvoll – Hygienemaßnahmen haben in der Menschengeschichte dazu geführt, dass es viele Infektionskrankheiten nicht mehr gibt. Eine übertriebene Hygiene ist nicht nur wirkungslos, sondern kann die Haut nachhaltig stören (Hautflora) bzw. sogar zerstören (Austrocknung, Ekzeme bis Rissbildungen). Bei starker Ausprägung von rissiger Haut können Erreger eindringen – allerdings handelt es sich nicht um Coronaviren, sondern um ´Eiterbakterien´ – das birgt dann z. B. die Gefahr der Entstehung einer ´Wundrose´ (Erysipel) u. a.
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