Mathias Artmayr ´s Weg führte über Fußball und Volksläufe zum Triathlon. Nach seinem Debüt über eine Sprintdistanz für den Verein IRONTEAM Eferding im Jahre 2015 wuchs seine Begeisterung für Langdistanzen. Eines stand bald mal fest: Faszination IRONMAN war das große Ziel! Vier Jahre später konnte sich der heute 24-jährige seinen Traum mit der Qualifikation für die IRONMAN Weltmeisterschaften auf Big Island erfüllen. Mathias Artmayr hatte jedoch nach der erfolgreichen Qualifikation mit einer Verletzung zu kämpfen. Wie es ihm jetzt geht und warum er trotz Verletzung auf Hawaii gestartet ist, erzählt er im Interview.
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Mathias Artmayr – “Faszination IRONMAN war das große Ziel”
Wann und warum hast du eigentlich mit Triathlon begonnen?
Ich habe schon immer Fußball gespielt. 2011 habe ich mir dann bei einem Meisterschaftsspiel das vordere Kreuzband, den inneren Meniskus und das innere Seitenband gerissen. Auf dem Weg zurück auf den Platz bin ich dann viel gelaufen und mit dem Mountainbike durch die Gegend gefahren. Beim Comeback war ich dann konditionell so gut aufgestellt, dass ich zusätzlich Volksläufe erfolgreich bestritten habe. 2013 hat mir dann mein Onkel zu Weihnachten die Mitgliedschaft beim IRONTEAM Eferding geschenkt und 2015 folgte der erste Triathlon. Faszination IRONMAN – das war das große Ziel.
Was fasziniert dich an Langdistanzen?
Dadurch dass unser Verein grundsätzlich von Langdistanzathleten gegründet wurde, war ich meistens mit ihnen unterwegs und profitierte extrem von deren Erfahrungen. Anfangs war ich aber selbst natürlich nur bei Sprint Bewerben und Läufen bis 10km unterwegs. Nichtsdestotrotz war ich 2016 schon bei meiner ersten Halbdistanz am Start und steckte mir das Ziel sukzessive das Trainingspensum zu steigern und auch im jungen Alter auf der Langdistanz zu agieren.
Wie sahen nach dem Rennen auf Hawaii deine weiteren Ziele aus?
Nach Hawaii war mal Pause. Man muss viel opfern, wenn man ordentlich auf eine Langdistanz hintrainiert. Es geht auch oft der Spaß am Sport verloren. Gleichzeitig hat sich auch beruflich etwas geändert, dass bei mir eigentlich höheren Stellenwert hat. Deshalb werde ich in nächster Zeit keine Langdistanz machen.
War das Rennen auf Hawaii von Schmerzen auf Grund deiner Verletzung geprägt?
Beim Rennen selbst war ich mehr oder weniger Zuschauer. Ich bin mit dem Knieproblem angereist und wusste, dass ich den Marathon nicht durchlaufen werde. Aber es war das Rennen auf Hawaii. Dabei sein ist alles, habe ich mir gedacht. Deshalb war ich auch einer der wenigen auf der Strecke, die nicht verbissen um jeden Meter gekämpft haben. Ich habe es mehr oder weniger genossen am Highway zu gehen. Viele haben sich abgeschossen und sind teilweise mehr gegangen als ich – mit dem Unterschied komplett am Limit zu sein. Es war ein Erlebnis ohne Wettkampfgedanken. Ich weiß bis heute auch nicht, welches Ranking ich habe. Dafür maximal viele Eindrücke gesammelt.
Wie geht es dir aktuell mit deiner Verletzung?
3 Wochen nach dem IRONMAN Austria kam ein stechender Schmerz beim Laufen. Überbelastung – nahezu keine Pause gemacht und wieder voll ins Training eingestiegen. Ein klassischer Anfängerfehler geschuldet der Euphorie. Mehrere Sportärzte aufgesucht in der Hoffnung eine Lösung zu finden. Eine perfekte Diagnose gibt es bis heute nicht. Es geht in die Richtung Läuferknie mit dem Zusatz, dass die Plica, also die Falte der inneren Gelenkhaut, Probleme macht. Ich bin auch derzeit wieder laufbefreit, aber meine Gedanken sind nicht, dass ich Wettkämpfe verpasse, sondern endlich wieder eine lockere Runde einfach zu laufen. Mental ist das natürlich sehr zach aber hilft nix. Man muss das Positive sehen – Schwimmen hat sich sehr gebessert und macht mittlerweile Spaß oder auch der Einblick in die Anatomie ist sehr aufschlussreich und interessant,…
Wie gestaltest du aktuell dein Training?
Seit mehreren Wochen wieder ohne fixen Trainingsplan. Die Lust alles unterzuordnen, um am Tag X zu 100% fit und in Form am Start zu stehen, ist gerade nicht sehr groß. Deshalb mache ich das, was gerade passt, aber auf jeden Fall nicht zu viel. Wobei unnormale Ausreißer, wie z.b. Everesten mit dem Rad, auch nicht zu kurz kommen. 😉
Würdest du rückblickend an deiner sportlichen Entwicklung etwas ändern?
Dadurch, dass ich oft sehr viel sehr schnell will, bin ich immer etwas verletzungsanfällig. Aber ich würde rückblickend nicht viel anders machen. Meine großen Ziele in diesem Sport habe ich schon erreicht, vielleicht alles ein bisschen zu schnell abgehakt. Seit 3 Jahren unterstützt mich die Firma MACHSPORT in der Plus City mit Sportartikel, die Andrea von Proernährung mit Tipps zum Thema Ernährung und seit heuer der Wolfgang von DieRoester mit den besten Kaffeebohnen, die für uns Triathleten essenziell und wichtig sind. Natürlich wären diese Erfolge auch nicht möglich gewesen ohne Support von der Familie, Freunden und meiner Freundin Bianca.
Wie sieht deine weitere sportliche Zukunft aus?
Ich weiß es nicht. Konkret ein Ziel gibt es nicht, einfach wieder mit Spaß trainieren und auf Wettkämpfe freuen. Ich will nichts mehr erzwingen müssen und wenn es irgendwann mal wieder passt, einen Flug nach Kona im Oktober ergattern.
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