Papa sein, Familie werden – Veränderungen brauchen Zeit, denn ein Kind bringt so richtig neuen Schwung ins Leben. Der gewohnte Tagesablauf verändert sich schlagartig. Man muss Bedürfnisse seiner Familie von nun an mit berücksichtigen, wenn es mitunter auch um die Planung von Wettkämpfen oder Trainings geht. Das ist mit Sicherheit einer der größten Veränderungen und oftmals eine unterschätze Herausforderung für die sportbegeisterten Papas. Man kann sich zwar irgendwie so ein Familienleben vorstellen, wie es wohl werden würde mit Kind. Allerdings kommt viel mehr Unerwartetes auf uns zu, als wir es dann in der Realität erleben. Das soll nichts Negatives bedeuten. Es geht schlichtweg darum, sich im neuen Lebensabschnitt hinein und zurecht zu finden.
Papa sein – herausfordernde Veränderungen durch neue Situationen
Etwas zu planen, wie beispielsweise sein Training ist ganz okay, aber auf die Minute genau wird es sehr schwierig. Anfangs verschiebt es sich des Öfteren um Stunden. Gerade in der Entwicklungsphase des Babys bis zum Kleinkindalter (bis zum ersten Lebensjahr) hat sich noch kein geordneter Tagesrhythmus eingespielt bzw. verändert sich rasch. Hier spielt mitunter die Partnerschaft eine zentrale Rolle, hingehend Aufgabenteilung und Verständnis für die eigenen Bedürfnisse: beiderseits und die des Kindes. Bei einigen Partnerschaften wird die neu gegründete Familie zu einer Zerreißprobe, wenn z.B. zu viel an der Mama hängen bleibt oder man mit der neuen Situation nicht umgehen kann, sei es durch mangelnden Schlaf oder ungewohnten Stresssituationen.
Veränderungen brauchen Zeit und Zeit ist wiederum das wertvollste Gut, was man jemanden schenken kann, ohne dabei komplett auf etwas verzichten zu müssen. Das muss man sich bewusst machen: es geht nur zusammen, wenn man an einen Strang zieht. Dabei lernt man sich in den ersten Wochen und Monaten in der Partnerschaft neu zu arrangieren, aber nur dann, wenn man es zulässt Kompromisse einzugehen. Bei einer Kompromissbereitschaft geht es nicht darum, wer bei Diskussionen als „Gewinner“ heraus geht. Es geht darum herauszufinden, was für das Kind und die Partnerschaft in der jeweiligen Situation am besten ist. Jeder kann dafür seinen Beitrag leisten.
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Entscheidende Bedürfnisse für Mama, Papa und Kind
Als Triathlet oder Sportler im Allgemeinen möchte man nur ungern auf sein Training verzichten. Ohne es abwertend oder beleidigend zu meinen gibt es bei der Mama sozusagen eine Überleitung. Ihr gewohntes Trainingspensum minimiert sich dabei während der Schwangerschaft – also von dem ausgegangen, dass es sich um eine Beziehung unter aktiven Sportlern handelt. Bei einem werdenden Papa kommen die Herausforderungen eher abrupt, gerade wenn es sich um das erste Kind handelt. D.h. für den Papa braucht es dann noch einmal Zeit für die Veränderungen. Alles in allem muss man sich im Vorfeld im Klaren sein, was es bedeutet ein Kind groß zu ziehen. Es braucht ein gesundes Mindsetting, damit nicht jedes ausgefallene oder verschobene Training zum Dilemma wird. Hält man an Gewohnheiten beharrlich fest, wird sich das unweigerlich in Missmut äußern und kann sogar die Beziehung zerstören.
Nicht umsonst ist das erste Jahr nach der Geburt des Kindes, das für die Beziehung am entscheidendsten. Wichtig ist daher, dass man sich gegenseitig nicht nur als Mama und Papa wahrnimmt, sondern sich auch als Paar und dabei gemeinsame und individuelle Bedürfnisse berücksichtigt. Außerdem bringt es keinem etwas, wenn man sich ausschließlich auf Kind und Familie konzentriert. Eltern sein bedeutet nicht, das eigene Leben komplett aufzugeben. Denn nur wer mit dem eigenen Leben zufrieden ist, wird zu einem harmonisch, ausgeglichenen Familienleben fähig sein.
Unterstützung durch den Papa
Im Familienleben ist Priorisieren gefragt. Stelle ich mich mit meinen Bedürfnissen in den Vordergrund oder stelle ich die Bedürfnisse meiner Familie vorne an und mache meine Dinge später. Unterstützende Fragen könnten dabei hilfreich sein:
Welche Unterstützung braucht meine Frau oder Lebenspartnerin von mir? Welche alltäglichen Dinge kann ich in der ersten Zeit für sie erledigen? Wie kann ich sie in den ersten Monaten unterstützen, sodass sie auch wieder sportlich aktiv werden kann? Welche Rituale bringe ich ein, die ich mit meinem Sohn oder meiner Tochter machen möchte?
Verzweifelt nicht an Situationen, die neu sind, die womöglich zu Dispute mit dem Partner führen. Stellt euch den Herausforderungen bewusst, sprecht Themen an und befasst euch gemeinsam damit.
What a lucky man you are,..
Bei uns ist nun seit November das erste Jahr vergangen. Ein Jahr, das so schnell vergangen ist mit so vielen neuen Erfahrungen, dass die ersten Wochen und Monate gedanklich viel weiter in der Vergangenheit liegen, als sie tatsächlich sind. Die Dichte der Herausforderungen im alltäglichen Leben ist um ein vielfaches angewachsen. So ein Tag mit dem Kleinen bringt mehr Erlebnisse mit sich, als ich vorher ohne Kind in einen Monat hatte ;-). Das Bemühen, um das eigene Kind tief im Herzen zu erreichen, ist der Schlüssel zu einem stressfreieren Umgang miteinander. Es ist mit Sicherheit auch kein Spaziergang, mitunter ist es anstrengend, das sich mit der einen oder anderen Sorgenfalte mehr im Gesicht äußert.
Es ist anfangs auch unvorstellbar, was man unter der Floskel „ein Kind gibt so viel zurück“ versteht, weil man vor lauter Herausforderungen gar nicht mal bedenkt was da alles dahinter stecken könnte. Das muss man wirklich einmal erleben: die plötzlichen Umarmungen aus heiterem Himmel, ein herzhaftes Lächeln während du beim kindlichen Versteckspiel mitmachst, das erste Bussi auf die Wange,… und es sind unzählige Situationen, wo wir die Gefühlswelt unseres Kindes mit fühlen können und wir sein Herz geschenkt bekommen. Die Bemühungen, die Aufmerksamkeit, die Zeit, die wir schenken lohnen sich. Sie lohnen sich für 1000 Leben!
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