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Radtouren in der Toskana – die Wildschweine sind los

Man mag über die Toskana schon einiges gehört haben: von sanften grünen Hügeln, über historische Dörfer bis hin zum roten Mohn der besonders im Frühjahr die Täler wie eine Decke überzieht. Wunderschöne Landschaften als einladende Bedingungen für das Rennrad fahren. Das ist auch genau unser erster Eindruck bei den ersten Radtouren in der Toskana. Oft kommen wir aus dem staunen, ob der beeindruckenden Landschaften und den malerischen Dörfern, nicht mehr heraus. Doch habt ihr schon von den Wildschweinen gehört, die dort ihr Unwesen treiben? Wir nicht und so überraschten uns die Wühler während unserer ersten Ausfahrt. Doch jetzt erst mal von Beginn an…

Sassetta Ortskern



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Unsere ersten Radtouren in der Toskana

Die ersten Radkilometer liegen nun hinter uns und diese haben uns in verschiedener Weise überrascht. Nachdem wir die Region nicht kennen und auch keine vorgefertigten Radrouten haben, holen wir uns Inspirationen aus dem Internet und setzen uns dann am Vorabend gemütlich zusammen, um die Radrouten mit Hilfe einer Straßenkarte genauer zu planen.

Auffahrt nach Sassetta

Von unserem Ausgangspunkt, der ca. 10 Kilometer südlich von San Vincenzo direkt am Meer liegt, müssen wir zuerst in das hügelige Hinterlandland kommen. Oft über Landstraßen, die hier ewig lange gerade sind und Geschwindigkeitsbeschränkungen von 70km/h oder teilweise auch 50 km/h haben. Doch auch nicht ohne Grund! Denn die Straßenverhältnisse sind teilweise sehr ruppig und mit einigen Schlaglöchern versehen. Da hat der Vordermann am Rennrad allerhand zum Anzeigen und generell ist hier höchste Konzentration geboten.

Ist die Landstraße überwunden, tauchen wir in eine hüglige Region ein, der Verkehr wird immer weniger, die Nebenstraßen erweisen sich als sehr rennradfreundlich und sind in gutem Zustand. Durch die waldige Hügellandschaft schlängeln wir uns im wahrsten Sinne des Wortes über S-Kurven empor zu den kleinen verträumten Dörfern, wo die Uhren noch langsamer zu ticken erscheinen. Fernab von Hektik und Stress winken uns einige Einheimische unter freundlichen italienischen Zurufen lächelnd zu.

Sassetta Aussicht

Die Begegnung mit den Wildschweinen

Eines dieser malerischen, verschlafenen Dörfern ist Sassetta. Nach einer Auffahrt von ca. 350 Höhenmetern blieben wir dort fasziniert stehen und staunten über das kleine Dörfchen der Provinz Livorno. Nur etwa 500 Menschen leben in dieser Gemeinde, die sich wie in Stein gemeißelt vor uns erstreckte. Solch ein pittoreskes Dorf hatten wir bisher noch nicht gesehen. Im Ortskern bewunderten wir eine Steinhauerei, das ein Wildschwein und einen Hund abbildete. Doch eine konkrete Verbindung konnten wir dabei nicht herstellen.

Sassetta Wildschwein

Nach kurzer Verweildauer fuhren wir schließlich weiter. Eine sanfte einsame und sehr kurvige 13km lange Abfahrt wartete auf uns. Nach wenigen Kilometern im dichten Wald passierte es dann. In einer unübersichtlichen S-Kurve hörten wir zunächst am Straßenrand ein lautes Rascheln und erspähten sogleich überrascht einen borstigen Waldbewohner auf Nahrungssuche direkt neben der Straße! Unsere Schreckenslaute übertönten das Grunzen der Wildschweine und auch sie erschienen erschrocken und suchten das Weite. Wir wagten einen kurzen Blick in den Wald und erspähten nur noch das wackelnde Schwänzchen der Wildschweine, wie sie im Dickicht verschwanden. Erleichtert rollten wir vorsichtig weiter und konnten über die Situation schlussendlich schmunzeln. Gut, dass die Schweine nicht auf der Straße gestanden sind. Schließlich wiegt so ein ausgewachsenes Wildschwein zwischen 60kg und 80kg!

Zuhause angekommen recherchierten wir über das Wildschwein-Vorkommen in der Toskana und staunten nicht schlecht. So gibt es nach Angaben verschiedenster Quellen über 400.000 Wildschweine in der Region, die allerdings eher in den Abendstunden aktiv sein sollen. Nun ja, wir werden sehen ob wir noch einmal so einen Begegnung haben werden. 😉

Sassetta Couple




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