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Simone Kumhofer im Interview

Simone Kumhofer zählt derzeit zu den stärksten österreichischen Triathletinnen und das als absolute Spätstarterin. Erst im Jahr 2013, also mit knapp 30 Jahren, hat sie ihren ersten Triathlon absolviert. Nur drei Jahre später wurde sie 2016 Staatsmeisterin auf der Mitteldistanz. Am Ende der Saison 2017 startete sie erstmals als Profi und 2018 kürte sie sich bei ihrer ersten Langdistanz gleich zur Staatsmeisterin. Doch als Profi zu starten, heißt im Triathlon noch lange nicht, auch vom Profi Dasein Leben zu können. Simone arbeitet als selbstständige Medien-Beraterin und ist gerade dabei ihr Master-Studium zu beenden.

Wir haben sie als Athletin mit großem Kämpferherz und als äußerst sympathischen Menschen kennen gelernt. Das Radfahren ist ihr große Leidenschaft und ihre absolute Stärke. Mit ihren schnellen Radzeiten sticht sie nicht nur unter den Frauen sondern auch oft im Männerfeld heraus.

Simone Kumhofer Linztriathlon 2018 Run

Danke Simone für die ehrlichen Einblicke in dein Leben und das spannende Interview.




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Wie fällt dein persönlicher Rückblick auf die Saison 2018 aus?

Ich bin zufrieden, ich konnte mich in allen Disziplinen weiterentwickeln. Nach einer Verletzung fiel mein Entschluss meine erste Langdistanz in Angriff zu nehmen eher kurzfristig und ungeplant. Podersdorf war eine spannende Erfahrung jedoch fühle ich mich auf der Mitteldistanz wohler.

Wie war die Umstellung für dich als Profi zu starten? 

Der Rennverlauf ist ein komplett anderer und die Motivation sich mit den Besten zu messen macht es für mich einfach spannender. Damen-Profi Felder sind ja sehr klein und vor allem beim Radfahren hat man viel Platz und kann sich perfekt konzentrieren. Die Windschattenthematik fällt fast komplett weg.

Was hat dich motiviert den Schritt zur Profi Athletin zu wagen?

Es ist für mich nicht unbedingt erstrebenswert möglichst viele Rennen zu gewinnen, sondern sich mit den Besten zu messen und somit meine eigenen Grenzen soweit es mir möglich ist nach oben zu verschieben. Und umso besser deine Konkurrenz ist, umso besser wirst du!

Simone Kumhofer Michi Herlbauer Linztriathlon 2018

Auf welche sportlichen Erfolge 2018 blickst du gerne zurück?

Natürlich war die erste Langdistanz sehr spannend und lehrreich. Aber auch die Rennen in Xiamen/ China (Ironman 70.3) und Western Australia waren eine tolle Erfahrung und haben mir viel Spaß gemacht.

Du hast 2018 deine erste Langdistanz absolviert und gleich den Staatsmeistertitel geholt. Wie hast du den Bewerb erlebt?

Zusammenfassend war es eine tolle Erfahrung. Aber generell ist die Langdistanz für mich nicht so spannend. Schwimmen war vor allem durch die Wetterbedingungen fordernd und ich war froh von einer guten Männergruppe profitieren zu können, die Radstrecke muss man mögen – mir liegt sie eigentlich gar nicht – um richtig schnelle Radzeiten fahren zu können, brauche ich viele Berge bzw. Hügel – aber 180km konstant zu pacen ist nicht so meins, aber ich war darauf eingestellt und somit lag mein Fokus auf einer möglichst perfekten Verpflegen und damit war ich gut beschäftigt. Ich hab mich eigentlich bis km 15 beim Laufen auch sehr gut gefühlt, hier passierte mir jedoch ein Verpflegungsfehler und naja auf der Langdistanz musst du dafür einfach früher oder später büßen. Insofern war der 2. Halbmarathon ein richtiger Kampf und ich war mir nicht so sicher, ob ich das noch ins Ziel bringe.

Simone Kumhofer Linztriathlon 2018 Ziel

Bleibst du der Langdistanz treu?

Ich habe ein paar sportliche Pläne abseits des Triathlons. Aber im Triathlon wird es sicher eher die Mitteldistanz, eventuell am Ende der Saison eine Langdistanz, aber das hängt vom Verlauf der Saison ab und meiner Motivation. Generell steht 2019 jedoch Triathlon ein wenig im Hintergrund.

Hast du deine Rennpläne für 2019 schon geschmiedet?

Die Planung ist gerade in Arbeit – aber mein Triathlonrennkalender ist heuer sehr unspektakulär.

Was wird 2019 dein Highlight sein?

Spaß, persönliche Weiterentwicklung – menschlich und sportlich und vor allem im Laufen noch zulegen, damit wäre ich schon ganz zufrieden.

Simone Kumhofer Wolfgangseechallenge 2018

Wie hat sich dein Training als Profi im Vergleich zu vorher geändert?

Eigentlich gar nicht!

Wie sieht dein Alltag als Triathlon-Profi aus?

Naja ich starte als Profi, verdiene damit aber nicht meinen Lebensunterhalt. Ich kann mir meine Zeit gut einteilen, da ich selbständig bin und somit bleibt genügend Zeit für alle Projekte.

Ich verdiene kein Geld mit Triathlon! Ich bin sehr dankbar, dass ich tolle Partner habe, die mich unterstützen – finanziell und mit Material, ohne diese Unterstützung würde es nicht gehen, aber leben kann ich natürlich nicht davon und um ehrlich zu sein, möchte ich das auch nicht. Denn das würde mir wahrscheinlich viel Freude und Spaß nehmen. Ich möchte nichts müssen und außerdem bin ich dafür eindeutig schon zu alt. Für mich ist Unabhängigkeit extrem wichtig, somit ist ein starres Teamgefüge schon einmal nichts für mich – überhaupt bin ich eher ein Einzelgänger.

Simone Kumhofer Wolfgangseechallenge 2018




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