Mit dem Frühjahr kommen auch die Zecken wieder. Von April bis Oktober ist deshalb bei Outdoor-Aktivitäten besondere Aufmerksamkeit geboten. Zecken können nämlich Krankheiten wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Borreliose übertragen. Auf der Suche nach Opfern bzw. nach einem passenden Wirt setzen Zecken verschiedene Sinnesorgane ein. Sie besitzen dabei ein Organ und damit die Fähigkeit Kohlendioxid, Milch-und Buttersäure wahrzunehmen, die beim Atmen und vom Schweiß freigesetzt werden. Deshalb ist es wichtig, beim Sport im Freien, immer auf einen guten Zeckenschutz achten.
Zecken – Schutz und Vorbeugung beim Sport
Zeckenvorkommen und FSME-Virus
Die häufigste Zeckenart in Österreich ist die Schildzecke oder auch „gemeiner Holzbock“ genannt. Zecken stechen, sie beißen nicht. Ähnlich wie bei einer Stechmücke besitzen Zecken einen Saugrüssel, der mit Widerhaken versehen ist und in unsere Hautschicht eindringt. Zecken lieben wärmere Temperaturen. Liegen die Temperaturen unter ca. sieben Grad Celsius, werden die Zecken inaktiv. Dann halten sie sich unter einer feuchten Laubdecke auf. Wer glaubt, dass die Zecken nur ländliche Gegenden besiedeln, der irrt. Selbst in Städten – dort vor allem in Parks oder Gärten – kommen die Parasiten vor. Zecken die mit dem FSME-Virus infiziert sind, haben keine äußerlichen Merkmale gegenüber nicht infizierte Zecken.
Der Irrglaube: Zecken leben nur in Wäldern
Wir sind noch in einer Generation aufgewachsen, in der man davon ausgegangen ist, dass sich Zecken aus verschiedensten Baumhöhen einfach auf Mensch und Tier fallen lassen. Doch diese Theorie über das Vorkommen von Zecken und ihr Verhalten bei der Suche nach einem geeigneten „Wirt“ wurden schon längst widerlegt.
Man muss damit überall in Bodennähe rechnen, wo es darüber hinaus eine hohe Luftfeuchtigkeit gibt. Typische Gebiete sind Uferböschungen, ein bewachsener Waldboden, Wiesen oder niedriges Gebüsch. Beim Sport deshalb darauf achten, möglichst geschützt an hohen Gräsern oder am Gehölz vorbei zu streifen.
Kontrolle nach der Trainingseinheit
Empfehlenswert sind helle Bekleidungsstücke, die eine glatte Oberfläche aufweisen. Wer sich häufig in schattigen und feuchten Gebieten bewegt, sollte regelmäßig seine Bekleidung kontrollieren. An besonders heißen Tagen verziehen sich die lichtscheuen Zecken nämlich dorthin. In den typischen Gebieten sind sie bei Temperaturen zwischen 12 und 25 Grad aktiv. Auch eine lange Bekleidung bedeutet nicht gleich ausreichender Schutz. Zecken wandern und suchen sich dann eben in den oberen Körperregionen einen Zugang zur Haut.
Nach einer Trainingseinheit in der Natur empfiehlt sich deshalb gezielt nach Zecken an der Bekleidung und am Körper zu suchen. Eine Kontrolle der Bekleidung eignet sich am besten noch bevor wir unseren Wohnraum betreten, um nicht ungewollt das kleine blutsaugende Spinnentier ins Haus einzuschleppen- denn unentdeckte Zecken an der Sport-Bekleidung überleben einen Waschgang bis 40 Grad!
Danach gründlich Duschen. Sie sind nämlich nach dem ersten Hautkontakt erstmals auf der Suche nach einer geeigneten dünnen Hautstelle, wie: Kniekehle, Achselhöhle, Haaransatz, Leistengegend oder hinter den Ohren. Eine unentdeckte, noch nicht festgesaugte Zecke kann mit einer Dusche abgewaschen werden.
Zecken abweisende Mittel für die Haut
Wir leben in einem Augebiet, neben einem Fluss wo eine höhere Luftfeuchtigkeit vorherrscht. Bei uns lauert die Zecke sozusagen schon vor der Haustüre. In den letzten Jahren hat sich dabei ein Zeckenschutzmittel besonders gut bewährt. Anti Brumm®Zecken Stopp ging auch lt. Stiftungswarentest als bester Protektor gegenüber anderen getesteten Mitteln hervor.
Wir verwenden auch ein Kombiprodukt des Herstellers, das sich gegen die immer aggressiver werdenden Stechmücken zusätzlich bewährt. Vorzugsweise reiben wir uns damit die Beine und Arme ein. Da wir beim Sport schwitzen, ist der Schutz zeitlich beschränkt. Halten wir uns länger draußen auf, z.B. beim Mountainbiken oder Wandern, so ist der Spray immer in unserem Rucksack mit dabei. Außerdem kann das sogenannte Repellent immer wieder neu aufgetragen werden, um den optimalen Schutz zu erhalten.
Kaufempfehlung Zeckenschutz
Schnell entfernen
Sollte sich trotz aller Sicherheitsmaßnahmen einmal eine Zecke an unserer Haut festsaugen, dann sollte sie schnellst möglich entfernt werden. Denn das Risiko sich mit Borreliose zu infizieren ist maßgeblich von der Saugdauer der Zecke beeinflusst! Es vergehen ca. 24 Stunden bis die Erreger der Borreliose auf den Menschen übertragen werden. Dies gilt jedoch nicht für FSME-Viren! Da sich diese im Speichel der Zecke befinden, erfolgt die Übertragung von FSME-infizierten Zecken sofort nach dem ersten Stich, die Auslöser einer Hirnhautentzündung sein können. Die Borrelien-Bakterien sitzen hingegen im Darm der Zecke und werden unter anderem bei Stresssituationen des Parasiten freigesetzt.
Deshalb einem weiteren Irrglauben getrotzt, die Zecke nie versuchen hinaus zu drehen, wie einen Schrauben aus einem Gewinde! Stattdessen greift man am besten mit einer feinen Pinzette möglichst nahe am Mundwerkzeug und zieht sie senkrecht nach oben hinaus. Nachdem Zecken nur 1-2x in der Stunde (!) atmen bringt es auch nichts, diese mit Öl, Alkohol, etc. zu beträufeln. Nach dem Entfernen, die Wunde desinfizieren und beobachten. Ein Anzeichen für eine Infektion ist die sogenannte Wanderröte, die sich kreisförmig um die Saugstelle bilden kann. Doch das ist nicht immer ein Garant für eine Infektion! Sollten sich nach dem Stich, grippeähnliche Symptome einstellen – mit oder ohne Wanderröte – so ist unbedingt der Hausarzt auf zu suchen.
Schützt eine Körperrasur vor einer Zecke?
Wir sind der Meinung, dass eine Körperhaar-Rasur durchaus von Vorteil sein kann. Speziell beim Laufen in den Wäldern bewegen wir uns oft auf schmalen Pfaden und streifen an Gräsern vorbei. Umso weniger Behaarung, speziell an den Beinen, umso weniger bietet sich die Möglichkeit, dass sich Zecken am „Haarkleid“ fest klammern können. Außerdem lässt sich das Zeckenschutzmittel leichter und flächendeckend auf der Haut auftragen. Darüber hinaus lassen sich Zecken im Falle des Falles ohne Behaarung auch leichter entdecken.
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