Rennrad und Mountainbike stehen schon seit zig Jahren in unserem Keller und waren abwechselnd immer viel im Einsatz. Vor kurzem haben wir nun auch das Gravelbike für uns entdeckt. Warum wir unser Gravelbike so lieben und welche Vorteile das “Graveln” bringt, das könnt ihr in einem eigenen Beitrag nachlesen. Heute möchten wir auf die unterschiedlichen Radtypen (Gravelbike/Cyclocross, Rennrad und Mountainbike) eingehen und erklären was die Unterschiede und Vorteile sind. Und vor allem auch welches Rad für welchen Einsatzzweck perfekt geeignet ist. So findest auch du heraus welches Rad dir vielleicht noch fehlt. 🙂
Unterschiede zwischen Cyclocross und Gravelbike
Cyclocross und Gravelbike, was sind hier eigentlich die Unterschiede? Grundsätzlich sind Cyclocross Räder in erster Linie Wettkampfräder. D.h. Rennräder mit Geländebereifung für Querfeldein Rennen. Das Gravelbike hingegen ist für den Komfort-Ausdauersport konzipiert, d.h. für längere Fahrten auf verschiedensten Untergründen. Crosser und Gravelbikes unterscheiden sich demnach vor allem in der Geometrie, der Bereifung und Ausstattung.
Cyclocross | Gravelbike |
---|---|
für Querfeldein-Rennen auf kurvigen, schlammigen Kursen | für lange Fahrten auf unterschiedlichen Untergründen |
kurzer Radstand, der sehr nah am Rennrad liegt | längerer Radstand (mehr Komfort bei Unebenheiten) |
schmale stark profilierte Stollenreifen (bis 33mm) | breitere leichter profilierte Reifen (bis 47mm) |
steiler Lenkwinkel für Wendigkeit | flacher Lenkwinkel |
höheres Tretlager, um tretend durch Kurven fahren zu können | tieferes Tretlager für mehr Stabilität in rauerem Gelände |
sportliche Sitzposition mit viel Gewicht auf dem Vorderrad | aufrechte komfortablere Sitzposition |
Renntaugliches Rad für Querfeldeinrennen laut UCI Richtlinien | Trainings- und Alltagsrad |
geringes Gewicht zum Tragen, Laufen und Überspringen von Hindernissen | durch die Geometrie läuft das Rad tendenziell besser geradeaus |
Abschließend kann man sagen, dass ein klassisches Cycloross Bike für all jene Sinn macht, die damit auch Querfeldein-Rennen fahren wollen. Kauft man sich das Rad, so wie wir, hauptsächlich für Trainingsfahrten, dann macht ein Gravelbike mehr Sinn. Natürlich gibt es hier aber auch wieder Überschneidungen. So kann man natürlich einen Cyclocross Rahmen mit Gravel-Komponenten (Reifen, usw.) ausstatten. Damit kann man perfekt auf die individuellen Ansprüche eingehen und sich das eigene Rad auch je nach geplantem Einsatzzweck zusammenbauen.
Unterschiede zwischen Rennrad und Gravelbike
Wo sind nun die wichtigsten Unterschiede in der Bauweise und Ausstattung zwischen Rennrad und Gravelbike? Nach unserer Erfahrung nach unterscheiden sich Rennräder und Gravelbikes vor allem hinsichtlich der Punkte: Reifen, Lenker/Griffe, Komponenten (Schaltung/Bremsen), Pedal und der Geometrie.
Rennrad | Gravelbike |
---|---|
schmale, kaum profilierte Reifen | breite, profilierte Reifen |
Reifenbreite bei 23-25 Millimetern | Reifenbreite von 33-47mm, klassisch sind 40mm |
geringer Rollwiderstand | Komfort und angenehme Laufruhe |
mehr Speed | mehr Fahrsicherheit und Stabilität |
eigene Brems- und Schaltgriffe mit besserem Halt | |
eigene Komponenten, z.B. GRX Serie von Shimano | |
klassisch Felgenbremsen | Scheibenbremsen |
Rennrad Cleats | SPD-Pedale oder Kombipedale |
kurzer Radstand | langer Radstand |
sportliche, aerodynamische Sitzposition | komfortablere Sitzposition |
Einsatzgebiete von Rennrad, Gravelbike und MTB
Hat man so wie wir nun ein Rennrad, Gravelbike und ein Mountainbike zuhause, dann hat man praktisch die Qual der Wahl. Doch die Einsatzgebiete der drei Radtypen sind unserer Erfahrung nach sehr unterschiedlich. Und glücklich wird man nur, wenn man das Rad auch richtig einsetzt. Ein Beispiel dazu zur Erklärung.
Wir sind in den letzten Jahren mit unseren Rennrädern aus Sicherheitsgründen keine (stark befahrenen) Hauptstrassen mehr gefahren. Uns war die Unfallgefahr und das Risiko vor gefährlich überholenden Autos und LKW’s einfach zu groß. D.h. wir waren auf ausgeschilderten Radwegen und kleinen Nebenstraßen unterwegs. Bekanntermaßen ist hier der Asphalt meist nicht gut: ruppig, grob und oft auch löchrig. Der Fahrspaß blieb dabei leider zunehmend auf der Strecke. Auf Radwegen ist man mit dem Rennrad abschnittsweise zu schnell, muss oft überholen und vor allem Rücksicht auf die langsameren Radfahrer nehmen. Auf den schmalen Nebenstraßen quält man sich dann oft mit groben, ruppigen Asphalt und Schlaglöchern. Was haben wir da oft geflucht. Jetzt wissen wir, wir hatten dafür einfach das falsche Rad. Denn jetzt fahren wir genau diese Touren mit unseren Gravelbikes und haben riesigen Spaß dabei. Auf Radwegen sind wir aufgrund der profilierten Reifen zwar nicht so schnell, aber über die ruppigen Nebenstraßen fliegen wir nur so hinweg.
Deswegen ist es unserer Meinung nach wichtig sich über die eigenen Ansprüche und Wünsche klar zu sein und dafür dann das jeweilig passende Rad auszuwählen. Es bringt ja nichts mit dem Rennrad auf Radwegen zu fahren und sich dann dauernd über die langsameren Radfahrer zu ärgern. 😉
Einsatzgebiet | Rennrad | Gravelbike | Mountainbike |
---|---|---|---|
Straße | +++ | +++ | + |
Radweg | + | +++ | +++ |
Schotter, Waldwege | +++ | +++ | |
Trails, Matsch | ++ | +++ | |
Tempo | +++ | ++ | + |
Gewicht | +++ | ++ | + |
Training | +++ | +++ | +++ |
Wettkampf | +++ | + | +++ |
Alltag | +++ | + |
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3 Gedanken zu „Gravelbike, Rennrad, MTB – Vorteile und Unterschiede“