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Laurenz Pötzelsberger – Familie ist das Wichtigste im Leben!

Laurenz Pötzelsberger ist Unternehmer und Inhaber eines Fitnessstudios – der Gesundheitswelt Bürmoos. Neben seinem Hobby Triathlon arbeitet Laurenz Pötzelsberger dort auch als leidenschaftlicher Trainer. Er ist stolzer Vater zweier Kids im Alter von 3,5 Jahre und 20 Monaten. Familie ist für ihn zum Wichtigsten im Leben geworden, nachdem er erkannte, dass es nicht nur Triathlon und Wettkämpfe gibt. Dies belastete die Familie nach dem zweiten Kind so sehr, sodass sich Laurenz und seine Frau Sarah für einige Monate sogar trennten.

Als Triathlet hat Laurenz Pötzelsberger an mehreren Europameisterschaften im Age Group Triathlon teilgenommen. Im Jahre 2016 konnte er einen Ironman in 10h17min finishen.

Laurenz Pötzelsberger




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Als dein 1. Kind zur Welt kam, was hat sich alles in deinem Alltag und in deinem Training verändert?

Es war eine enorme Umstellung. Die Zweisamkeit mit meiner Frau wurde weniger und das Planen von gemeinsamen Läufen wurde immer schwieriger. Die ersten Monate mit Noah waren noch relativ einfach, da meine Frau in ihrer Mutterrolle aufblühte und unseren Sohn ungern in dritte Hände geben wollte (außer natürlich in die von Papa). Sportlich gesehen zog ich weiter mein Ding durch, hatte aber durch das Finish des IRONMAN Klagenfurt 2016, alle Distanzen durch. Es fiel mir schwer, die Rolle des Familienvaters anzunehmen, da ich noch so mit den Wettkämpfen beschäftigt war. Zwar war meine Frau anfangs fast immer beim Triathlon dabei, doch das war nach und nach immer seltener der Fall. Sie war ehrlich gesagt der Familienrückhalt und unterstützte meine sportlichen Ziele, ließ mich quasi mein Ding machen.

Laurenz Pötzelsberger

Wurde es nach dem 2. Kind noch turbulenter? Was hat sich dabei noch alles verändert?

Mit zwei Kindern wurde unser Alltag natürlich noch einmal anders. Der Unterschied zwischen Halbmarathon und Marathon wäre ein guter, sportlicher Vergleich, da es nicht nur doppelt, sondern um ein Vielfaches herausfordernder wird. Das Schöne an unserer nun vierköpfigen Familie war, dass wir die Phasen unseres ersten Kindes quasi noch einmal durchleben konnten. Diese waren natürlich nicht immer einfach für uns, doch noch einmal die ersten Worte zu hören oder das Kind bei den ersten Gehversuchen zu unterstützen war wunderschön. Wir kamen also in den Genuss, all diese Momente noch einmal erleben zu dürfen. Im Training war ich weiterhin konsequent, allerdings beendete ich die Zusammenarbeit mit meinem Trainer. Zwei Kinder und Selbstständigkeit oben drauf waren dann doch zeitintensiv genug und ich konnte keinem strukturierten Trainingsplan nachgehen.

Laurenz Pötzelsberger

Als „Jungeltern“ bekommt man oft zu wenig Schlaf. Wie war das bei dir? Hat es sich auf deine Trainingsleistungen ausgewirkt?

Wir können uns glücklich schätzen, dass beide Kinder von Anfang an gut geschlafen haben und meine Frau nachts gestillt hat. Wenn ich dann doch mal aus meiner Tiefschlafphase gerissen wurde, hat sich das negativ auf mein Training ausgewirkt. Dadurch konnte ich strikte Pläne immer schlechter durchziehen, denn obwohl die Umfeldbelastung um ein Vielfaches höher wurde, konnten viele Trainer dies nicht berücksichtigen.

Hast du aufgrund der Familie auch mal eine Triathlon Pause eingelegt?

Ich war so in diesem Wettkampfding drinnen, dass ich dieses Problem leider zu spät erkannte. Meine Frau und ich trennten uns nach dem zweiten Kind für einige Monate. In dieser Zeit habe ich mich sehr mit meinen Wünschen und Zielen befasst, ging in mich und erkannte, dass meine Familie das Allerwichtigste in meinem Leben ist. Letztendlich haben wir wieder zusammengefunden. Das Miteinander rückte endlich in den Vordergrund und mein Training stellte sich hinten an. Ich konnte es in einer etwas abgespeckten Variante gut durchführen. Die Wettkämpfe wollte ich dann doch nicht ganz aufgeben und habe mich daher für die kürzeren Distanzen entschieden. Als staatlich geprüfter Fitnesstrainer verfüge ich natürlich über ein großes Fachwissen und plane mir daher meine Einheiten selbst, da mir die Zusammenarbeit mit verschiedenen Trainern im Laufe der Jahre ebenfalls einiges an Erfahrung gegeben hat.

Integrierst du deine Kinder in dein Training?

Wir legen viel Wert darauf, die Kinder ihre Leidenschaften und Fähigkeiten ausleben zu lassen. Unser Sohn Noah ist z.B. total kreativ, er malt und bastelt gerne. Er liebt Ballspiele und sieht mir auch gerne beim Laufen zu, doch wenn ich bei den Wettkämpfen nicht bei ihm stehenbleiben kann, kommen ihm schnell die Tränen. Nesthäkchen Aliah ist sehr aktiv und macht ihrem großen Bruder am liebsten alles nach. Rennrad und Mountainbike kennen die zwei natürlich, denn damit sind wir oft unterwegs. Während die beiden im Thule ihr Leben genießen, trainiert Papa seinen anaeroben Bereich. Spielerisches, koordinatives Training mit unseren Kindern ist uns besonders wichtig, da dies optimal für die sportliche Entwicklung in den ersten Lebensjahren ist.

Wie schaffst du es, deine Familie und dein Training in Einklang zu bringen?

Durch meine Arbeit rund ums Studio habe ich mittags ein 4-stündiges Zeitfenster, in dem meine Frau und ich uns gegenseitig unsere Trainings- und Erholungszeit ermöglichen. Das funktioniert super, denn das Herz meiner Frau schlägt für den Kraftsport und ihr Trainingsumfang ist dadurch deutlich geringer als beim Triathlon. Die Kinder sind seit Anfang September 2020 im Kindergarten, wodurch meine Frau immer vormittags trainieren kann, während ich nachmittags auch mal längerer Trainingseinheiten absolviere. Manchmal bin ich abends noch voller Motivation, sodass ich auf der Rolle über Zwift noch Vollgas gebe. Auch meine Frau liebt es, sich Indoor auf dem Rad auszupowern und trainiert daher oft schon um 6 Uhr morgens, bevor die Kids aufstehen. Die beiden wachsen sozusagen mit Smart Trainer und Zwift auf. Also, vorerst nur passiv. An den Wochenenden verbringen wir gemeinsam gerne Zeit in Motorik Parks oder Spielplätzen, doch der Verzicht auf lange Einheiten, die normalerweise immer am Wochenende stattgefunden haben, belastet mich überhaupt nicht mehr.

Wird es deiner Meinung nach „leichter“, wenn die Kinder älter werden?

Also, ich denke eher, dass es anders wird. Die Kinder verstehen es, wenn wir zum Training gehen, denn sie wissen, dass wir danach natürlich sofort wieder zurückkommen. Vor einem halben Jahr ging das ohne Tränenvergießen noch nicht.

Laurenz Pötzelsberger

Was zeichnet dich als Triathlon Dad besonders aus…

Der Triathlon hat unsere Ehe oftmals auf eine harte Probe gestellt. Das hat meine Frau sehr geprägt. Durch die Höhen und Tiefen habe ich gelernt, was einen guten Triathlon Dad ausmacht. Ein Vater, der statt 3 Stunden Radfahren lieber die Hälfte davon macht und danach etwas mit seinen Kindern unternimmt, um seiner Frau auch ihre verdiente Auszeit zu ermöglichen. Natürlich würde ich es toll finden, eines Tages gemeinsam mit meinen Kindern an der Startlinie zu stehen, doch dazu zwingen werden wir sie auf keinen Fall. Sie sollen wissen, dass Sport nicht alles im Leben, aber alles für die Gesundheit ist.

Laurenz und Sarah Pötzelsberger




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