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Rennradfahren in der Toskana

Über die Toskana wussten wir anfangs nicht sehr viel. Umso neugieriger waren wir auf die Trainingsmöglichkeiten für uns Triathleten, besonders was das Rennrad fahren betrifft. Allerdings sind wir auch hier her gekommen um die Region zu erkunden, den Urlaub zu genießen und Orte die zum Entspannen einladen zu finden. Schließlich waren wir nicht nur zum Trainieren hier, sondern wollten auch mehr von Land und Leute erfahren.

Rennradfahren in der Toskana



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Die Rennradkultur in der Toskana

Ein großer Ansturm an Rennradfahrern – wie beispielsweise auf Mallorca – beobachten wir hier überhaupt nicht. Hauptsächlich kreuzen einzelne Rennradfahrer unsere Wege und viele einheimische, deutlich ältere Semester sind auf ihren Velos mit bunten Retro-Raddressen unterwegs. Euphorisch begrüßen uns die Italiener mit Handzeichen und einem freundlichen „Ciao“. Ab und an, vor allem an den Wochenenden, treffen wir auf größere einheimische Radgruppen. Es gibt hier keinen der uns nicht grüßt, einfach genial wie diese Rennradkultur hier gelebt wird.

Das Wetter an der Küste und im Hügelland

Wir kommen in San Vincenzo an, als sich ein massives Mittelmeer-Tief noch einmal mit einem heftigen Regenguss aufbäumt. Doch schon am nächsten Tag zeigt sich das Wetter zu unserer Freude deutlich besser. Auffällig sind jedoch die Wolkentürme die sich im Hügelland bilden und sich kaum von der Stelle zu bewegen scheinen. Dies soll sehr typisch für die Region sein, heißt es von den Einwohnern. Während an der Küste der starke Wind die Wolken verweht und es hier ganz selten regnet, kann es passieren, dass bereits 30 Kilometer weiter im hügeligen Hinterland ein starker lokalen Regenguss nieder geht.

So kommen wir im Hinterland bei einer Radausfahrt in einen heftigen Regenschauer, der uns unter eine Bushütte zwingt. Nach ca. 30 Minuten ist der ganze Spuk vorbei und wir fahren im Trockenen wieder an die Küste zurück. Die beste Zeit für Radausfahrten ist hier von der Früh weg bis Mittag. Um diese Zeit zeigt sich das Wetter windstill und die erwähnten Wolkentürme im Hügelland sind frühestens gegen die Mittagszeit zu beobachten.

Rennrad Toskana Kathi und Christian

Die Straßenverhältnisse in der Provinz Livorno

Hauptsächlich sind wir in der Provinz Livorno unterwegs, die in Summe 19 Gemeinden umfasst. Dazu gehören beispielsweise San Vincenzo, Campiglia Marittma, Canneto oder Castagneto Carducci, die wir sehr oft während unseres Aufenthaltes durchstreifen. Dabei fällt uns auf, dass speziell in Ortsgebieten und stärker befahrenen Straßen, die Asphaltverhältnisse schlecht sind. Immer wieder Schlaglöcher und wenig zufriedenstellende Ausbesserungsversuche, die mit dem Rennrad umfahren werden müssen. Darüber waren wir ehrlich gesagt überrascht, sind wir doch von zu Hause viel bessere Straßenverhältnisse gewohnt. Dazu kommt dass die italienischen Autofahrer die Schlaglöcher schon gewohnt sind und es offensichtlich lieben mit hoher Geschwindigkeit darüber zu brettern. 😉

Deshalb suchten wir so gut es geht nach Nebenstraßen, wo sich nur selten Autos verirren. Außerdem haben wir beobachtet, dass Nebenstraßen bzw. weniger stark befahrenen Straßen oft in deutlich besserem Zustand waren. Es ist also ein klarer Vorteil, wenn man Straßenbedingungen vorher kennt. Für unser Empfinden sind die Straßen eher für Rennräder geeignet, schwieriger wird es aufgrund der Schlaglöchern und Unebenheiten mit Zeitfahrrädern.

Rennrad Toskana Monteverdi

Im Hinterland mit dem Rennrad

Je weiter wir uns mit unseren Rennrädern von der Küste ins Hinterlagen bewegen, wird es stetig ruhiger. Manchmal fühlen wir uns wie in einem botanischen Garten: rundherum nur sattes Grün mit bunten Farbtupfern in den Wiesen und in den Wäldern begleitet uns Vogelgesang. Oftmals queren kleine Eidechsen unsere Routen, aber auch Landschildkröten und sogar Wildschweine erspähen wir.

Toskana Wildschweine

Kleine mittelalterliche Dörfer – wie Sassetta –  erheben sich nach sanften Steigungen auf Felsen und die kleinen engen Gassen, wie in Monteverdi, laden einfach nur zum Staunen ein. Man fühlt sich ein bisschen wie in einer anderen Welt und kann den Spirit von mittelalterlichen Geschichten, die sich in diesen Dörfern abgespielt haben müssen, direkt fühlen. Die Landschaft in der Toskana ist wirklich wunderschön und hat ihren Ruf absolut zu Recht. Olivenbäume, Weingärten, Wiesen, Felder eingebettet in die typisch hügelige Landschaft. Das alles zusammen verleiht dieser Region ihre Einzigartigkeit.

Rennrad Toskana Montebamboli

Nur die Küstengegend ist wirklich flach, sobald man ins Hinterland kommt geht es stetig hügelig bergauf und bergab. Doch richtige Berge und lange Bergetappen findet man hier nicht, sehr wohl aber kürzere steilere Anstiege (z.B. die Straße nach Montebamboli). Fährt man so wie wir am Nachmittag, dann können die Anstiege in Kombination mit dem starken Gegenwind durchaus sehr kräfteraubend werden.

Kulinarische Genüsse

Die Region ist aber auch bekannt für ihre kulinarischen Köstlichkeiten. Eine der berühmtesten Weingegenden der Welt. Zum Beispiel Bolgheri, das ganz in unserer Nähe liegt und wo eine unserer Radstrecken durchführt. Aber auch in diversen Restaurants kann man die Spezialitäten der Region genießen. Wer auf der Suche nach Käse- oder Wildschweinspezialitäten ist, der sollte unbedingt das malerische Dörfchen Monteverdi aufsuchen. Direkt im Ortskern neben der Kirche, gibt es ein typisch italienisches Geschäft namens „Mucci“ mit köstlichen Spezialitäten.

Toskana Monteverdi




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