Leider gibt es die landläufige Meinung immer noch, dass Sport in der Schwangerschaft ungesund ist und dem Baby schadet. Dass dem aber nicht so ist, haben nicht nur unzählige Erfahrungen gezeigt, sondern mittlerweile auch mehrere Studien belegt. Auch ich musste mich während meiner Schwangerschaft einige Male dem Vorwurf stellen, wie ich das dem Baby doch nur antun könnte. Dass Sport viel zu gefährlich sei, ich mich ja total überanstrenge und dem Baby damit schade. Für uns Grund genug dem Thema einen Beitrag zu widmen um endlich mit dem Vorurteil aufzuräumen und Klarheit zu schaffen.
Sport in der Schwangerschaft ist gesund
Gesunde Frauen können und sollen während der Schwangerschaft Sport treiben. Die körperliche Anstrengung der Mutter schadet dem ungeborenen Kind nicht. Dazu gibt es mittlerweile mehrer Studien die das belegen. Ebenso wurden bereits Studien durchgeführt, die Hinweise liefern, dass regelmäßige sportliche Betätigungen in der Schwangerschaft Säuglingen einen leichten Entwicklungsvorsprung verschaffen können. Darüber hinaus vertreten wir persönlich den Grundsatz: geht es der werdenden Mama gut, so geht es auch dem Baby gut. Und welcher sportlichen Frau würde es gut gehen, wenn sie ihr gewohntes Training von einem Tag auf den anderen plötzlich komplett weglassen würde? Für mich persönlich wäre dies der absolute Horrorzustand. Mein Körper ist das jahrelange Training gewohnt und für mich ist es der beste Ausgleich zum Bürojob. Ich brauche und liebe die Bewegung. Das auf einmal zu verlieren wäre eine riesengroße Belastung für mich, körperlich und seelisch.
Zu meinen persönlichen Erfahrungen und Empfehlungen zum Sport im ersten und zweiten Trimester habe ich bereits einen Beitrag verfasst. Neben meinem eigenen Körpergefühl habe ich während meiner Schwangerschaft auch auf die Expertenmeinungen vertraut. Egal ob Frauenärztin, Sportarzt, Hebammen oder Physiotherapeutinnen – alle waren sich einig, dass Bewegung und Sport in der Schwangerschaft eindeutig empfohlen wird, sofern einige Grundsätze beachtet werden.
Grundsätzlich gilt, dass für gesunde Frauen mit normalem Schwangerschaftsverlauf eine regelmäßige sportliche Betätigung empfohlen wird. Bei Mehrlingsschwangerschaften, vorausgegangenen Frühgeburten, einer Gebärmutterhalsschwäche oder anderen Schwangerschaftsstörungen sollten Frauen aber immer ihren Gynäkologen konsultieren. Zudem sollte man in der Schwangerschaft nur Sportarten mit geringem Verletzungsrisiko betreiben. Kontaktsportarten oder Sportarten mit größerem Verletzungs- bzw. Sturzrisiko sollten vermieden werden.
Studien zum Sport in der Schwangerschaft
Körperliche Anstrengung der Mutter schadet dem ungeborenen Kind nicht
Mittels Doppler-Ultraschall wurde an der Universität in Baltimore der Blutfluss in der Nabelschnur bestimmt, nachdem die Schwangeren für 30 Minuten auf dem Laufband trainiert hatten. Bei einer mittleren Belastung von 40 bis 59 Prozent des maximalen Pulsschlags änderte sich das Blutflussverhalten in der Nabelschnur nicht (Link zur Studie und näheren Informationen).
Regelmäßige sportliche Betätigungen in der Schwangerschaft kann Säuglingen einen leichten Entwicklungsvorsprung verschaffen
In einer randomisierten Studie in Medicine & Science in Sports & Exercise wurden bei Kindern der sportlichen Mütter im Alter von einem Jahr etwas bessere neuromotorische Fähigkeiten festgestellt. Die Säuglinge wurden im Alter von einem Monat von einem pädiatrischen Physiotherapeuten untersucht, der die neuromotorische Entwicklung bewertete. Der Test beurteilt Reflexe, das Verhalten im Liegen und die aktive Beweglichkeit (Link zur Studie und näheren Informationen).
Laufen hat keinen negativen Einfluss auf Geburtstermin und Gewicht des Kindes
Das Laufen in der Schwangerschaft ist immer noch ein Thema das viele Diskussion schafft. Eine britische Studiengruppe hat untersucht, ob es Auswirkungen auf das Gestationsalter des Kindes bei der Geburt oder auf das Geburtsgewicht hat, wenn Frauen auch während der Schwangerschaft laufen. Das Ergebnis war, dass es keine Unterschiede im Gestationsalter bei Geburt gab. Im Durchschnitt 279 Tage bei Frauen, die nicht mehr gelaufen sind, und 279,6 Tage bei Läuferinnen. Das Geburtsgewicht der Kinder unterschied sich nicht signifikant. Auch konnten die Forscher keinen Zusammenhang zwischen der Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt und der Laufgewohnheit feststellen (Link zur Studie und näheren Informationen).
Vorteile für Mutter und Baby durch Sport in der Schwangerschaft
Es gibt viele Punkte, die für eine regelmäßige sportliche Betätigung in der Schwangerschaft sprechen. Wir sind der Überzeugung dass ein moderates Training bei normalen Schwangerschaftsverlauf nur Vorteile für Mutter und Baby bringt. Auf welche Kriterien ich beim Training und der Auswahl der Sportarten geachtet habe, könnt ihr in meinem Beitrag zum Training in der Schwangerschaft nachlesen.
Die Vorteile durch Sport in der Schwangerschaft sind vielfältig, wir haben einige davon nachfolgend zusammen gefasst.
Vorteile für die werdende Mama
- Durch eine trainierte Muskulatur treten weniger Rückenschmerzen auf.
- Bewegte Beine haben weniger Krampfadern und Thrombosen.
- Ein trainiertes Herz-Kreislauf-System ist stabiler bei Belastungen durch die Schwangerschaft.
- Bewegung hilft gegen die Schwangerschaftsübelkeit.
- Regelmäßiger Sport verhindert unnötige Gewichtszunahmen.
- Bewegung vermindert Stress und liefert Energie.
- Sport beugt Krampfadern und Bluthochdruck in der Schwangerschaft vor.
- Sportliche Schwangere haben eine bessere Kondition, was wiederum erleichtert die Geburt.
- Durch Bewegung können Wassereinlagerungen vorgebeugt werden.
- Sport und eine ausgewogene Ernährung vermindern das Risiko für eine Schwangerschaftsdiabetes.
Vorteile für das Baby
- Regelmäßiges Training erhöht die Lungenkapazität und verschafft auch dem Baby über die Plazenta mehr Sauerstoff.
- Kinder von trainierten Schwangeren haben eine bessere Stoffwechselproduktion und leiden seltener an Übergewicht.
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