Michi und Dani Herlbauer kennt man als das schnellste Triathlon Ehepaar Österreichs. Die beiden leben gemeinsam ihre Leidenschaft Triathlon und starten seit 5 Jahren als Profis. Doch in unserem Interview dreht es sich nicht um die unzähligen Erfolge der beiden, sondern um die Menschen dahinter. Immer mehr Partner teilen nicht nur Wohnung und Bett, sondern auch die gemeinsame Leidenschaft für den Sport. Wir haben mit Michi und Dani über ihre besondere Beziehung und die gemeinsame sportliche Karriere gesprochen, aber auch wie der Sport die beiden verbindet und das gemeinsame Training aussieht.
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Wie lange kennt ihr euch schon und wie habt ihr zusammengefunden?
Wir haben beide sehr früh mit dem Triathlonsport begonnen und kennen uns daher schon seit unserer Kindheit. Außer gemeinsame Kader-Kurse hatten wir da aber noch nichts miteinander zu tun. 2008 trafen wir uns dann häufiger bei Wettkämpfen (wir sind zu dieser Zeit beide in der Deutschen Bundesliga gestartet) – da hat es schon gefunkt und Daniel Niederreiters Verkupplungsversuch hat dann sein übriges getan. 🙂
Welche Eigenschaften schätzt ihr an euch gegenseitig?
Michi, welche Eigenschaft(en) schätzt du an Dani:
Besonders schätze ich Danis extreme Belastbarkeit und sein Durchhaltevermögen. Dass er mich jetzt schon mehr als 6 Jahren als Ehefrau aushält, ist der beste Beweis dafür. 🙂 Seine Hilfsbereitschaft und Selbstlosigkeit ist riesengroß, er ist stets darum bemüht, dass es den Menschen, die ihm wichtig sind gut geht. Zuerst kommen immer die anderen. Oft muss ich ihn daran erinnern, dass er auch auf sich schauen soll. Außerdem liebe ich seinen Humor – er bringt mich immer zum Lachen und bewundere seine Kreativität!
Dani, welche Eigenschaft(en) schätzt du an Michi:
Ich bin immer wieder von ihrer enormen Selbstdisziplin und Zielstrebigkeit beeindruckt. Was ich aber am meisten an ihr schätze, ist dass sie sich nie vor Herausforderungen drückt und bei Misserfolg die Fehler bei sich und nicht bei anderen sucht. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Eigenschaften, die aber unter uns bleiben sollen. 😉
Wo verbringt ihr eure gemeinsame Zeit am liebsten?
Im Training in der Natur…und wenn wir mal etwas Zeit zum Ausspannen haben, dann offen gestanden: auf unserer Couch und Netflix oder im Sommer auf unserer Terrasse.
Wie verbindet euch der Sport als Paar?
Der Sport – also Triathlon – hat uns von Anfang an verbunden! So haben wir uns ja kennen und lieben gelernt. Die gemeinsame Leidenschaft, gegenseitiges Verständnis und Einfühlungsvermögen schaden nie in einer Partnerschaft! Seit 5 Jahren betreiben wir jetzt Triathlon profimäßig zusammen – Ehepaar waren wir schon davor – mittlerweile sind wir aber ein noch stärkeres Team geworden. Alleine würden wir nicht mehr gut funktionieren…
Wie funktioniert bei euch das gemeinsame Training?
Wir trainieren so viel wie möglich zusammen – zu zweit kann man sich einfach besser motivieren und pushen. Mittlerweile sind wir perfekt eingespielt. Wir wissen welche Einheiten wir zusammen trainieren und bei welchen es wichtig ist, dass jeder für sich das Training absolviert. Jedoch „getrenntes Training“ kann ja auch zusammen funktionieren – man schwimmt/radelt/läuft die Intervalle zwar in unterschiedlichem Tempo, aber auf derselben Strecke/auf der derselben Bahn! Der Niveau-Unterschied hat auch viele Vorteile – vor allem für Michi, da sie immer einen stärkeren Trainingspartner – ein Zugpferd- an der Seite hat. Doch auch für Dani ist es oft nicht schlecht, vor allem die lockeren Einheiten, mit Michi zu machen, um wirklich locker zu trainieren, wenn locker am Plan steht!
Habt ihr eine Trainingseinheit, die ihr besonders gerne gemeinsam macht?
Alles 😉 Wir lieben lange Radausfahrten und lange Läufe gemeinsam, aber auch wenn Intervall-Training ansteht, sind wir froh, wenn wir uns zu zweit plagen können (vor allem auf der Rolle).
Als Triathlonpaar bei Bewerben kann auch zu einer Herausforderung werden. Startet ihr lieber gemeinsam bei einem Bewerb oder einer startet und der andere supportet?
Beides hat unserer Meinung nach Vorteile…eigentlich starten wir gerne gemeinsam bei einem Bewerb (und haben das in den vergangenen Jahren auch immer so gehandhabt). Wir lieben es uns gemeinsam für einen Wettkampf vorzubereiten, die Vorfreude/Anspannung davor zu teilen und am Ende des Tages gemeinsam auf das Rennen zurück zu blicken und im Idealfall zu feiern. 🙂 Aber gerade bei einer Langdistanz ist es von Vorteil, wenn man einen Betreuer an der Seite hat – im Vorfeld, während des Rennens und vor allem danach! Deshalb haben wir seit letztem Jahr beschlossen, bei Langdistanzen im Ausland, wo wir nur zu zweit unterwegs sind, lieber getrennt zu starten.
Wie beeinflusst die gemeinsame Leidenschaft Triathlon eure Beziehung?
Wir schätzen es sehr, dass wir unsere gemeinsame Leidenschaft zusammen leben können. Der Sport hat uns definitiv noch enger zusammengeschweißt und hilft uns auch, uns als Paar weiterzuentwickeln. Wir sind quasi rundum die Uhr zusammen – viele können das nicht nachvollziehen, wie man das aushalten kann. Aber bei uns funktioniert es einfach. Natürlich ist nicht immer alles rosig! Triathlon ist eine Extremsportart und gerade in intensiven Trainings-und Wettkampfphasen befindet man sich oft in Extremsituationen – physisch und psychisch. Man lernt den Partner mit allen Facetten kennen. Wir durchleben alle Höhen und Tiefen gemeinsam – als Team – das stärkt unsere Beziehung ungemein.
Welche 3 Wörter beschreiben euren Partner am besten?
Michi beschreibt Dani:
Traummann, Triathlet, Kuchenjunkie
Dani beschreibt Michi:
Pocketrocket, Peaceful Warrior, Trödltante 🙂
Habt ihr einen gemeinsamen Lieblingsort?
Abgesehen von unserem Zuhause in Salzburg haben wir eigentlich 3 Lieblingsorte: Wir lieben beide British Columbia/Kanada, unsere 2.Heimat Lanzarote und natürlich Big Island/Hawaii. 😉
Welcher gemeinsamer Triathlonmoment wird euch immer in Erinnerung bleiben?
Da gibt es mittlerweile schon viele unvergessliche Momente. Aber ein besonders Highlight war auf jeden Fall der Ironman Lanzarote 2015 für uns, wo wir uns beide einen
gemeinsamen Traum erfüllt und ein gemeinsames Ziel erreicht haben. Wir hatten so viel in die Vorbereitung investiert – dementsprechend riesig war die Freude, dass sich die Arbeit gelohnt hatte (2.Platz für Michi, 6.Platz für Dani).
Fotos: privat (http://www.herlbauer3.at/)
3 Gedanken zu „Michi und Dani Herlbauer – Zwei Herzen, eine Liebe“