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Schritt für Schritt die Rollwende lernen – Teil 4

Mit dem vierten Teil der Rollwende vervollständigen wir unsere Beitrags Reihe: „von der Kipp- zur Rollwende beim Kraulschwimmen“. Das Schreiben der Beitragsreihe war für mich (Christian) mit einem persönlichen Rückblick verbunden, der mich an meine Anfänge beim Erlernen der Rollwende erinnerte. Was anfangs mit der Frage “wie soll ich das nur jemals lernen” begann, ist nun seit Jahren ein fixer Bestandteil in meinem Schwimmtraining. Wer die Rollwende einmal zur Routine gemacht hat, der wird die Kippwende beim Kraulschwimmen nicht mehr vermissen, versprochen! 😉

Rollwende




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Die vierte Phase der Rollwende

Nachdem wir bereits die ersten drei Phasen der Rollwende beschrieben haben, kommen wir nun zum letzten Teil: dem seitlich gesetzten Abstoß und die darauffolgende Gleitphase. Mit Ende des Unterwasserzuges kurz vorm Beckenrand, liegen beide Arme seitlich neben dem Körper. Mit dem Delfinkick wird dann mit Schwung die Rollwende eingeleitet. Dabei wird das Kinn auf die Brust gebeugt. Der Überschlag der Beine erfolgt leicht schräg über die Schultern. In diesem Moment verändert sich die Armposition kaum. Sobald die Füße die Wand erreichen ist der Oberkörper wieder gestreckt und die Arme befinden sich hinter dem Kopf und zeigen in Schwimmrichtung. Das Kniegelenk ist dabei ca. 90 Grad angewinkelt, um einen kräftigen Abstoß zu erreichen.

Der Abstoß vom Beckenrand

Im Moment des Abstoßens liegt unser Körper seitlich im Wasser. Die Drehung in Bauchlage erfolgt nach dem Abstoßen idealerweise mit Delfinkicks, unmittelbar nach der gesamten Streckung des Körpers. Die Arme befinden sich dabei hinter dem Kopf und die Hände sind über-oder nebeneinander zusammen geführt. Die Blickrichtung richtet sich zum Beckengrund mit leichtem Blick nach vorne (ca. 0,5m – 1m). Der Kraularmzug beginnt unter Wasser nach dem Durchbruch der Wasseroberfläche. Die Atmung setzt idealwerweise erst nach den ersten Armzügen ein, um die Gleitphase optimal auszunutzen.

Rollwende

Unterschiede beim Abstoß bzw. bei der Drehung

Bei der Wende im Kraulstil zeigen sich individuelle Unterschiede bei der Ausführung der Drehung bzw. beim Abstoßen vom Beckenrand. Wir unterscheiden dabei zwischen langem und kurzem Übergang. Wir konzentrieren uns beim Erlernen und in unserem Beitrag auf die kurze Version, da diese schlichtweg leichter zu erlernen ist. Trotzdem die Erklärung der unterschiedlichen Übergänge:

  • Langer Übergang: Füße werden in Rückenlage an die Beckenwand gesetzt und während der Rückenlage auch abgestoßen. Die Drehung erfolgt mittels Deflinbewegung auf die Bauchlage über mehrere Zyklen.
  • Kurzer Übergang: beim kurzen Übergang werden die Füße am Beckenrand in Seitenlage gesetzt und auch das Abstoßen erfolgt in Seitenlage. Danach erfolgt die Vierteldrehung zur Längsachse mit einsetzendem Delfinbeinschlag.

Rollwende

Übung macht den Meister

Wie in allen technischen Belangen sind es die Wiederholungen die uns besser machen. Manchmal dauert es länger, manchmal etwas kürzer bis es „klick“ macht. Doch es ist wichtig, sich nicht entmutigen zu lassen. Wir sind uns sicher, dass es für jeden möglich ist, eine Rollwende zu erlernen. Es braucht bestimmt etwas Geduld, um sich im wahrsten Sinne des Wortes in das nächste Level des Kraul-Schwimmens zu katapultieren.

Unser persönliches Fazit

Wenn wir uns in den Schwimmbädern umschauen so überwiegen Kippwenden gegenüber Rollwenden beim Kraulschwimmen bei Triathleten schon noch etwas. Diese Feststellung hat aber nichts Verwerfliches an sich. Alles braucht seine Zeit und zu viel auf einmal erzwingen zu wollen, wirkt sich oftmals kontraproduktiv aus. Aus eigener Erfahrung würden wir der Wasserlage, Atem- und Kraultechnik immer vorziehen und die vier Elemente der Rollwende im fortgeschrittenen Stadium spielerisch – als Teil eines Trainings – miteinbauen.

Zu meinen Anfängen dachte ich überhaupt nicht an Rollwenden, da ich mich gerade mit Müh und Not über Wasser halten konnte. Das Atmen war nicht gerade meine große Stärke und meine Kraultechnik erinnerte an Windmühlen. Doch nach zwei Triathlon Saisonen wollte ich mich speziell beim Schwimmen weiterentwickeln und dazu gehörte auch eine gute Rollwende zu beherrschen. Was beim Abstoßen mit viel Armrudern und tiefem „absacken“ begann, wurde mit Hilfe von Schwimmtrainern immer weiter verbessert. Rückblickend würde ich immer nur einen Teilbereich der Phasen einer Rollwende trainieren, deshalb haben wir auch unsere Beitragsreihe genauso aufgebaut. Und nun: viel Spaß beim Rollen. 🙂

Kippwende




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