Ein inspirierender Beitrag von Hartwig Ortner über seine Ernährungsumstellung!
Auf die Ernährung habe ich früher nie geachtet. Natürlich wusste ich, dass regelmäßiger Konsum von Burgern, Pizzen und Süßigkeiten nicht zuträglich für eine schlanke Linie ist, aber genau mit solchen Nahrungsmitteln habe ich mein Hungergefühl gestillt. Das Belohnungssystem schlug an und ein Anflug von Dopamin löste kurzzeitige Glücksgefühle aus. Ob morgens oder irgendwann spät am Abend, es war mir egal, ich aß einfach. Keine Rücksicht auf irgendwas.
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Morgens wie ein Kaiser…
Diesen Spruch kennt wohl jeder. Er war ein erster roter Faden in meinem Speiseplan. Obwohl ich eher ein Frühstücksmuffel war, gewöhnte ich es mir an, früh aufzustehen um ein ausgiebiges Frühstück zu genießen. Müsli, Spiegeleier, Marmeladebrot oder worauf ich sonst Lust hatte. Für den restlichen Tag strich ich nämlich Kohlenhydrate gänzlich, aß sehr eiweiß- und gemüsereich und zuckerarm. Da ich gerne koche und experimentierfreudig bin, war es auch kein Problem mir zuhause Speisen vorzukochen, die trotz Kohlenhydratkarenz ausgezeichnet schmecken. Im Internet findet man mittlerweile unzählige sogenannte „low-carb“ Rezepte. Dank dem Vorkochen muss man sich automatisch Gedanken über seine nächsten Mahlzeiten machen, was bereits im Vorfeld viele Hungerattacken und ungesunde Schnellschüsse verhindert.
Hartwig Ortner über Gewohnheiten durchbrechen
Sobald sich mein Insulinspiegel ein bisschen senkte, war die „Gefahr“ groß, mal zwischendurch zu ein paar Stückchen Schokolade oder andere Süßigkeiten zu greifen. Ohne dies wirklich zu genießen, sondern nur für den kleinen Hunger zwischendurch. Das musste ich ändern. Ab jetzt griff ich meist zu Äpfeln, Birnen, Hüttenkäse oder einfach ein paar Schluck Wasser. Beim täglichen Kaffeegenuss ließ ich den Zucker weg. Was anfänglich scheußlich schmeckte, wurde zur Gewohnheit. Nebenbei sei erwähnt, dass ich dank einer Wette mit mir selbst ein Jahr lang auf Alkohol und Süßigkeiten gänzlich verzichtet habe. Was ich früher also nebenbei fast ohne Emotionen konsumiert habe, löste eine Geschmacksexplosion aus und wird von mir bis heute als reines Genussmittel bewusst konsumiert.
Der wohl wichtigste Eckpfeiler war es, ab 17 Uhr strikt nichts mehr zu essen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Wenn ich im Freundes oder Familienkreis unterwegs war und zum Abendessen groß aufgekocht wurde, genoss ich dies dafür umso mehr. Und natürlich kann ich zwischendurch mal meine so heiß geliebten Pommes essen. Oder bei einem Dessert über die Stränge schlagen. Solange es die Sünde wert ist, ich das zu genießen weiß und nicht in alte Muster verfalle, ist das kein Problem.
Hartwig Ortner inside: Körpergefühl und Psyche
Während Kinder nur so viel essen, wie sie Hunger haben, essen Erwachsene meist solange, bis alles verputzt und der Teller leer ist. Diese Signalwirkung meines Körpers, dass er sich meldet wenn er satt ist, habe ich mir anscheinend wie viele andere über die Jahre „weggefressen“. Zum Glück kam dies Schritt für Schritt wieder retour. Mittlerweile bin ich wieder dazu in der Lage auf meinen Körper zu hören. Dieser meldet sich verlässlich, wenn er etwas vermisst oder spezielle Gelüste hat.
Auch meine Psyche wurde mit dem stetigen Gewichtsverlust zunehmend vitaler und agiler. Beruflich fielen mir viele Dinge leichter und auch mein Geist agierte merklich fitter. Es war ein angenehmes Gefühl die Schwerfälligkeit allmählich zu verlieren.
Eine Frage des Wollens
Ich möchte dazusagen, dass ich die gesamte Ernährungsumstellung ohne professionelle Hilfe gemacht habe. Jeder ist individuell und mein „Plan“, sofern man es so nennen kann, muss bei anderen nicht funktionieren. Ob das so alles gesund war, traue ich mich nicht behaupten. Aber es war auf jeden Fall gesünder, als weiterhin stark übergewichtig durchs Leben zu gehen.
Ausreden findet man immer, das Meiste ist eine Frage des Wollens, nicht des Könnens. Das ist eine Grundvoraussetzung für eine Veränderung.
Mehr Infos zu Hartwig Ortner alias Wiggi gibt es auch im Interview mit unserem Gastautor.
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