Verletzungen, die uns von unserem geliebten Sport abhalten. Schmerzen, die uns beim bzw. nach dem Training quälen. Sportliche Ziele, die wir aufgrund dessen aufgeben müssen. Diese Situation kennt wohl fast jeder Sportler. Wenn der Besuch verschiedenster Ärzte aber doch nicht den gewünschten Erfolg bringt und die Schmerzen bleiben, was kann man dann noch tun? Wir haben es gewagt über den schulmedizinischen Tellerrand zu blicken und uns auf eine alternative Behandlungsmethode getreu dem Motto Step by Step eingelassen. Und mit dem Ergebnis hätten wir selbst nicht gerechnet…
Die Anfänge
Im Jahr 2013 wurde bei mir im Zuge einer bevorstehenden Knieoperation (Meniskuseinriss und Knorpelglättung) eine Fehlstellung meiner Beinachsen erkannt. Das linke Bein weist eine größere Fehlstellung auf und eine Operation zur Korrektur der Beinachse schwebte im Raum. Diese Operation stellt allerdings einen massiven Eingriff dar, dem ich wenn irgendwie möglich aus dem Weg gehen wollte. Nach der Knieoperation begrub ich deshalb meine Triathlonambitionen und stieg auf knieschonendere Sportarten um. Das hieß konkret, mehr Schwimmen und Radfahren aber nicht mehr Laufen.
Der weitere Weg
Ich gehöre nicht unbedingt zu den Menschen, die daran glauben, dass gewisse Punkte am Körper irgendwelche Auswirkungen auf vorhandene Fehlstellungen haben können. Doch ich war bereit alles auszuprobieren, das mir das Laufen wieder schmerzfrei ermöglichen könnte. Ein Triathlonkollege stellte vor einigen Monaten den Kontakt zu Robert Schimmerl her und erzählte uns von seiner Arbeit. Wir wurden neugierig und machten uns einen Termin mit ihm in seiner Praxis „Step“ in Lochen am See aus.
Die erste Behandlung
Nach einem Erstgespräch über meine Verletzungsgeschichte, checkte er meinen Körper auf mögliche Disbalancen und überraschte mich mit seinen Erkenntnissen. Er stellte bei einer Vermessung meiner Hüfte eine Hüftfehlstellung fest, ein verkürztes rechtes Bein, sowie die eingeschränkte Muskelfunktion des rechten Oberschenkels. Ich war in diesem Moment verblüfft. Denn von der Fehlstellung wusste ich nach der Beinachsenvermessung im Jahr 2013, habe ihm aber eingangs nichts darüber erzählt, weil ich es schlichtweg als nicht ausschlaggebend ansah.
Alles hat mit allem eine Verbindung, setzte mich Robert in Erkenntnis und fuhr mit der NCMT-Behandlung fort. Diese Behandlung wird auch Neuro Craniale Mobilisations Technik genannt. Die zentralen Zonen dieser Behandlung sind Becken, Wirbelsäule und Schädel. Durch eine sanfte Mobilisation wird dieses System für ein ganzeinheitliches körperliches Wohlbefinden in Balance gebracht.
Insgeheim erwartete ich mir nicht viel nach der ersten Behandlung, zu viel hatte ich ausprobiert und wohl innerlich schon resigniert. Direkt nach der Behandlung sollte ich in der Praxis einfach auf und ab gehen. Und schon wartete die nächste Überraschung. Ich dachte beim Gehen, dass sein Fußboden von der Höhe her ungleichmäßig sein muss. Ohne es mir anmerken zu lassen, inspizierte ich den Boden. Doch ich konnte keine Unebenheiten entdecken. Meine Schritte waren plötzlich so ungewohnt gleichmäßig. Ich konnte ausgeglichen gehen ohne dabei leicht hinken zu müssen.
Mein leicht hinkender Schritt hat sich im Laufe der letzten Jahre in meinem Unterbewusstsein manifestiert und ich war es schlichtweg gewohnt so zu gehen und auch zu laufen. Deshalb war ich nach der Behandlung perplex, weil ich glaubte mit einem Bein an einer Erhöhung entlang zu gehen.
Nach der Behandlung
Ich freute mich wirklich sehr über die spürbare Veränderung und konnte es kaum erwarten das neue Gefühl auch beim Laufen ausprobieren zu können. Robert und ich besprachen noch die nächsten Wochen, worauf ich achten sollte und zu guter Letzt machten wir uns einen weiteren Folgetermin aus.
Die zweite Behandlung
Sechs Wochen später schilderte ich Robert zuerst meine Erkenntnisse. Ich konnte in den letzten Wochen zum ersten Mal komplett schmerzfrei laufen. Auch die kleinsten Belastungsschmerzen während und nach dem Laufen waren verschwunden. Das hatte ich wirklich nicht erwartet. Nun galt es diese Stabilität auszubauen und vor allem beizubehalten. Es folgte die nächste Behandlung nach der NCMT-Methode. Meine Körperbalance sollte verbessert werden, diesmal lag das Hauptaugenmerk besonders auf der Beweglichkeit der Hals- und Lendenwirbelsäule.
Meine Erkenntnisse danach
Nach zwei Terminen hat sich bei mir eine gewisse Stabilität in der Körperhaltung ergeben und das wirkt sich besonders beim Sport sehr positiv aus. Durch meine Fehlstellung hatte ich immer einen „Knick“ bei Belastung meines linken Knies. Dies äußerte sich so, dass ich beispielsweise beim Berggehen, Bergauflaufen oder Stiegen steigen während der Belastung nach innen knickte und beim Durchstrecken des Beines einen kleinen Schmerz spürte. Und dieser Schmerz war nun erstmals völlig verschwunden.
Das offensichtliche leichte Hinken, das bei mir sowohl beim Gehen als auch beim Laufen sichtbar war, ist nun verschwunden. Die Bewegung sieht damit nicht nur für Außenstehende gleichmäßig aus, sondern fühlt sich auch „rund“ an. Ein unglaubliches Gefühl für mich. 🙂
Mein persönliches Fazit
Durch die zwei Behandlungen bei Robert habe ich Fortschritte gemacht, die ich vor kurzem selbst nicht mehr für möglich gehalten hätte. Über die letzten vier Jahre habe ich vieles erlebt und noch mehr ausprobiert, doch leider ohne dem gewünschten Erfolg. Ich weiß, dass ich auch jetzt noch nicht am Ziel bin. Ich werde behutsam weiter trainieren und die Behandlung bei Robert fortsetzen. Es sind viele Bausteine, die zusammen spielen und die erst zu einem Gesamtbild zusammengefügt werden müssen. Ein Schritt nach dem anderen. „Step by Step“, wie Robert Schimmerl sagt, der seine Patienten getreu diesem Motto behandelt.