Magenkrämpfe nach dem Schwimmen sind keine Seltenheit! Plagen dich nach dem Schwimmtraining auch des Öfteren schmerzhafte Magenkrämpfe, ein unangenehmes Völlegefühl oder ist dein Bauch schlicht aufgebläht? Dann bist du definitiv nicht alleine! Denn auch wir hatten mit diesen Phänomenen zu tun und sind schrittweise an hilfreiche Tipps heran gekommen. Diese Erfahrungen haben wir nun gesammelt und sollen dir helfen, die unangenehmen „Nebenwirkungen“ nach dem Schwimmtraining zu minimieren bzw. im Idealfall verschwinden diese komplett.
Magenkrämpfe nach dem Schwimmen – Ursachen und Tipps
Aerophagie
Das Verkrampfen des Magens und andere ähnlich Phänomene nach dem Schwimmtraining, können unter anderem unter dem Begriff der sogenannten Aerophagie stehen. Dieser Begriff kommt aus dem lateinischen und bedeutet so viel wie „Luftessen“. Wie die Übersetzung schon vermuten lässt, wird Luft über den Mund „verschluckt“. Dabei entstehen Gasansammlungen im Magen-Darmkanal und äußern sich mit einem unwohlen, krampfartigen Gefühl, z.b. nach dem Schwimmtraining. Eigentlich ist „Luftschlucken“ ein normaler Vorgang, der beim Essen, Sprechen oder eben beim Schwimmen auftritt. Doch nicht nur große Mengen an Luft können die ungewünschten Beschwerden auslösen, sondern auch bestimmte Lebensmittel wie zum Beispiel: Zwiebeln, Bohnen bzw. Hülsenfrüchte, Paprika, unreifes Obst, Kaffee, Zucker, Sahne, Vollkornprodukte,usw. Ürigens, Kaugummi kauen begünstigt ebenfalls eine Aerophagie.
Kontrolliertes Atmen beim Kraulen
Beim Kraulen ist es einfach wichtig die eingeatmete Luft, auch wieder vollständig unter Wasser auszuatmen. Das ist gerade bei Anfänger immer wieder eine große koordinative Herausforderung. Einige Anfänger atmen beispielsweise zu wenig oder gar nicht unter Wasser aus und beginnen beim Luftholen hektisch nach Luft zu schnappen, weil ja die eingeatmete Luft auch noch raus muss. Dabei kann diese unrhythmische Atmung zu den besagten Symptomen führen. Die Atmung lässt sich allerdings gut trainieren und irgendwann wird sie automatisiert und im Einklang mit deiner Kraultechnik sein.
Es ist auf jeden Fall empfehlenswert sich zuerst um eine kontrollierte, rhythmische und ruhige Atmung zu kümmern, als an seiner Geschwindigkeit zu arbeiten. Eine kontrollierte Atmung ist von Anfang an, eine wichtige Säule für einen ökonomischen Schwimmstil. Wenn euch eine unkoordinierte Atmung während dem Kraulen zu schaffen macht, dann versucht einmal die Atmung step by step im Stand im Becken zu simulieren. Dafür wählt ihr einen schultertiefen Stand, atmet ein und taucht den Kopf wie beim Kraulen unter Wasser. Atmet vollständig aus, legt den Kopf zur Seite und holt wieder Luft. Dann wieder vollständig ausatmen. Wiederholt den Zyklus ein paar Mal. Dann könnt ihr zum nächsten Schritt überleiten: die Atmung am Stand mit Kraularme kombinieren ehe ihr euch schwimmend der Gesamtbewegung widmet.
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Ernährung vor dem Schwimmtraining
Erstmal sind größere Mahlzeiten vor dem Schwimmen unbedingt zu vermeiden. Das gilt auch für fettiges Essen (z.B. Sahne-Käse-Sauce) und ballaststoffreiche Ernährung, da diese länger im Magen verweilen und unmittelbar vor einem Schwimmtraining nicht empfehlenswert sind. In etwa drei Stunden vor dem Training sollte nur noch leicht verdauliches am Speiseplan stehen. Also z.B. anstelle einer Sahne-Käse-Sauce eine leichte Tomatensauce. Dasselbe gilt auch für koffeinhaltige Getränke, künstliche Süßstoffe, stark gesüßte Fruchtsäfte und einige Laktose haltige Lebensmittel wie Käse oder Milch. Was bleibt dann überhaupt noch übrig?
Praxistipps
Nachdem wir meist abends schwimmen, achten wir speziell nach dem Mittagessen auf kleinere Portionen über den Tag verteilt. Auch Getränke mit Kohlensäure können sich kontraproduktiv auf den Magen-Darmbereich auswirken. Anstelle von Mineralwasser greifen wir lieber zum stillen Wasser bzw. Leitungswasser, wenn abends eine Schwimmeinheit ansteht. Wer gerne Kaffee trinkt und Magenprobleme beim oder nach dem Schwimmen hat, der sollte einmal versuchen spätestens drei Stunden vor dem Schwimmen, den letzten zu trinken. Am besten eignet sich ein löslicher Kaffee anstelle von Bohnenkaffee. Kurz vorm Training kann Bohnenkaffee – und da sprechen wir aus eigener Erfahrung – Magenkrämpfe begünstigen. Gänzlich kontraproduktiv können sich übersüße koffeinhaltige Energiedrinks auswirken, vor allem auf nüchternen Magen, z.b. in den frühen Morgenstunden.
Trinken vor, während und nach dem Schwimmtraining
So wie vor jedem Training, ist es auch beim Schwimmen wichtig, gut hydriert zu starten. Während des Schwimmtrainings trinken wir im Grunde Getränke, die wir auch beim Laufen oder Radfahren verwenden. Jeder muss für sich selbst herausfinden, welche Getränke für einen selbst gut verträglich und leicht verdaulich sind. Ein paar Tipps zum Trinken beim Sport, haben wir hier mit einem Expertentipp von Dr. Ronald Ecker zusammengefasst: Trinken beim Sport
Achtet besonders in den kalten Monaten darauf, dass eure Getränke am Beckenrand nicht zu kalt sind. Das kann schon während dem Schwimmtraining zu Magenkrämpfen führen. Zu Beruhigung des Magens können wir Fencheltee nach dem Schwimmtraining empfehlen.
Leicht verdaulich versus schwer verdaulich
Nach vielen Jahren des Schwimmens und Herumexperimentierens, haben wir eine Ernährungstabelle mit go´s und no-goes für uns erstellt. Vielleicht findet ihr hier Anhaltspunkte, wenn besagte Probleme, während oder nach dem Schwimmen mit dem Magen/Darm bestehen. Wir setzten beispielsweise auch bei Lauf-Intervallen oder Tempoeinheiten auf diese Liste, da der Magen/Darm Trakt dabei besonders gefordert ist.
Leicht verdaulich | Schwer verdaulich |
---|---|
Schwarzbrot, Dinkelbrot | Frisches Gebäck, besonders wenn warm |
Kartoffel in Salzwasser/gedünstet | Bratkartoffel, Kroketten |
reife Banane, Beeren | Zwetschken, Kirschen, rohe Äpfel |
Gekochte Karotten, Sellerie, Kürbis | Gurkensalat, Bohnen, Linsen, Erbsen |
Zitronenmarinade, verdünnter Essig | Dressings auf Mayonnaisebasis |
Schinken, Putenwurst (fettarm) | Wienerwurst, Salami |
Geflügel (Pute, Huhn) ohne Haut | Bauchfleisch, Ente |
Forelle, Saibling, Zander, Hecht | Makrele, Sardinen, Karpfen, Sardelle |
Mandel-, Kokos-, Haferdrink o.ä. | Sojadrink, Sojadessert |
Löslicher Kaffee | starker Bohnenkaffee, Grün-und Schwarztee |
Weiches Ei | hart gekochtes Ei, Spiegelei |
Honig, (Beeren)-Marmelade | Produkte mit ungeeig. Süßungsmittel (zb. Kaugummi, Zuckerl) |
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Sorry, in meinen Augen deckt der Artikel das eigentliche Problem nicht ab. Bei mir und so manchem meiner “Trainingskollegen” entsteht das Problem durch folgenden Prozess:
Luft wird eingeatmet
Es entsteht entweder im Rachen-Gaumen Bereich oder in der Nase ein Luftrückstau
Dieser Luftrückstau wird dann in die Speiseröhre gedrückt, da er den normalen Atmungsvorgang unterbindet (man stockt – Atmung wird unruhig / angestrengter)
Ich habe bis dato keine Lösung für die Thematik gefunden
Hi,
vielen Dank für Dein Feedback. Der Artikel basiert auf eigene Erfahrungen und ich habe genauso wie du nach unzähligen Möglichkeiten gesucht, wie ich diese Krämpfe los werden könnte bzw. einen koordinierten Atemzyklus erreiche. Das eigentliche Problem wird meiner Meinung nach getroffen, nämlich geht es um die Atmung und im Besonderen um die Ausatmung unter Wasser. Denn gerade zu Beginn oder als Einsteiger vergisst man darauf, gleich nach dem Eintauchen des Kopfes mit dem Ausatmen zu beginnen, da ja da noch andere kraultechnische Aspekte zu berücksichtigen sind.
Dann äußert sich das Problem so, wie du es in etwa mit dem Rückstau beschreibst: keine oder wenig Ausatmung unter Wasser führt zum Ausatmen, wenn man eigentlich Luft holen sollte. D.h. man hat noch zu viel Restluft, dass das Luft holen zum krampfhaften Stressfaktor macht. In meinem Fall war dies der Auslöser in Kombination mit zu viel Bohnenkaffee vor dem Schwimmtraining (weil schwer verdaulich). Bohnenkaffe weg zu lassen war nicht so das Problem. Das vollständige Ausatmen allerdings schon, daher übte ich das einige Zeit lang das vollständige Ausatmen am Stand – also simulierte ich in etwa bei Brusthöhe am Beckenrand einen 3er-Zug mit dem Kopf unter Wasser und versuchte dabei vollständig auszuatmen. War ein kleiner Baustein der mir geholfen hat meinen Blähbauch nach dem Training los zu werden. Bei anderen wiederum wirkte eine Nasenklammer wie ein kleines Wunder, weil sie mit der Zeit einen regelmäßigeren Atemrhythmus damit erreichten.
Alles in allem – je nachdem wie lange du schon schwimmst – ist Geduld gefragt. Der Körper muss sich auch erst einmal an die horizontale Wasserlage gewöhnen. Mir haben die Tipps auf jeden Fall im Artikel geholfen und es hat auch bei mir ca. zwei Jahre gedauert, bis ich Antworten darauf gefunden habe und schließlich zusammen gefasst habe. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg und freue mich auch auf neue Erfahrungen oder Erkenntnisse. SG Christian
generell ist bis auf rohes obst/gemüse/kräuter alles schwer verdaulich, weil nur im rohem obst bioverfügbare verdauungsenzyme vorliegen
ich vermute, dass beim schwimmen und bauchtraining, die gase im darm in beide richtung gepresst werden und es so zum aufstoßen/pupsen kommt, deshalb macht es sinn auf alle blähenden essbarkeiten zu verzichten und man erreicht auch so, ohne viel sport, einen flachen bauch—das problem ist nur es kostet zu viel entscheidungskraft um ständig auf all die leckerlies zu verzichten, zumal diese entscheidungskraft nur begrenzt zur verfügung steht, deshalb haben nur profisportler die möglichkeit ihre ganze entscheidungskraft einer optimalen ernährung zu widmen alle anderen bekommen spätestens mit 50ig einen kot-und gasbauch, das ist der preis den wir für unsere angebliche fortschritts-/leistungsgesellschaft zahlen
In letzter Zeit tritt das flaue Gefühl im Magen BEIM Schwimmen auf.
Bei Brustschwimmen: Nein, Beim Kraulen: Ja. ???
Habt ihr ne Idee??
Danke.
Vielen Dank auf jeden Fall für die hilfreichen Infos. Mich nervt total, wenn ich gut drauf bin, gut kraule und dann mit Blähbauch und Krämpfen erstmal gelähmt bin. Also das Fazit: Lass es ruhig angehen. Das Tempo kommt von selbst und der Tipp, den Kaffee wegzulassen, wird auch viel bringen. DANKE!
Ich atme voll & ganz unter Wasser aus und denke, dass es am Chlorwasser liegt, offenbar reichen schon die wenigen “Tropfen”, die man von den Lippen her mit aufnimmt.
Hallo, ich bin auch gerade auf der Suche nach einer Lösung für genau dieses Problem.
Da ich erst neulich wieder arg zu kämpfen hatte nach einer Schwimmeinheit.
Und ich Atme meiner Meinung nach sehr wohl gut unter Wasser aus.
Ich hab nicht viel Ahnung von Anatomie, dennoch glaube ich das bei mir nicht die Ausatmung verantwortlich dafür ist. Vielmehr meine ich das es beim Einatmen passieren muss.
Eventuell Atme ich zu schnell zu viel ein, oder das Verhältnis von der Ausatmen – Zeit zu der Einatmen – Zeit ist zu schlecht. Also weil ich viel mehr Zeit unter Wasser zum Ausatmen habe als über Wasser zum Einatmen. Kann natürlich gut sein das ich einfach etwas grundlegend Falsch mache.