Wer einen Pool zu Hause hat, hat in der aktuellen Situation einen klaren Vorteil – denn die Schwimmbäder haben geschlossen. Zudem sind die Seen zumeist ebenfalls noch zu kalt. Neben Open Water Schwimmen gibt es auch einen andere Lösung, die heißt: Poolschwimmen. Mit dem passenden Schwimmgürtel bzw. Gummiseil kann man nämlich sein Schwimmtraining ganz einfach in den Garten verlegen. Wir haben diese Art des Trainings schon vor einiger Zeit für uns entdeckt. In diesem Beitrag erklären wir euch, wie es geht und was die Vor- und Nachteile davon sind.
Poolschwimmen – Schwimmtraining zuhause am Gummiseil
Poolschwimmen – das Equipment
Das tolle am Poolschwimmen mit Gummiseil ist, dass es außer dem speziellen Gummseil kein weiteres Equipment benötigt. Die normalen Schwimmutensilien haben wir ja alle zu Hause und das Gummiseil ist relativ günstig zu haben. Wir benutzen ein billiges Exemplar von VORCOOL, das für uns völlig ausreicht. Natürlich gibt es verschiedene Ausführungen und auch teurere Modelle. Eine spezielle Befestigung ist bei den meisten Pools nicht nötig, da das Gummiseil normalerweise einfach an die Poolleiter gehängt werden kann.
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Wie wird das Gummiseil befestigt?
Die Befestigung ist eigentlich so gut wie immer an einer Leiter des Beckens möglich. Jedoch ist eine höhere Befestigung (z.B. Geländer am Becken oder eventuell einem Baum) von Vorteil, da so eine optimale Wasserlage möglich ist. Für den geübteren Schwimmer ist aber auch die Befestigung auf Wasserhöhe eine gute Möglichkeit, die beim Schwimmen meist vernachlässigte Beinarbeit zu trainieren. Denn der Schwimmtrainer erzeugt einen Zug an der Hüfte, der die Beine nach unten drückt. So wird man automatisch zu einer kräftigeren Beinarbeit animiert.
Poolschwimmen hat viele Vorteile
Für uns hat das Poolschwimmen viele Vorteile, nicht nur, wenn so wie jetzt die Schwimmbäder geschlossen haben. Die Anschaffung eines Gummiseils ist nicht teuer. Man kann damit ganz bequem von zu Hause ein Workout absolvieren. Auch wenn man nicht viel Zeit hat. 15-30min reichen für eine kurze Einheit aus und spart sich die Hin- und Rückfahrt zum Bad.
Wir haben es im vergangenen Sommer auch oft genützt weil ein Schwimmen im Freibad aufgrund von zu vielen Besuchern und überfüllten Bahnen schlichtweg bei uns nicht möglich war.
Darüber hinaus ist es trainingstechnisch eine gute Ergänzung. Man trainiert anders als beim normalen Schwimmen automatisch verstärkt die Beinarbeit, aber auch einen kraftvollen Armzug. Auch der Einsatz von Schwimmhilfen wie Pullbuoy und Paddles ist ohne Probleme möglich.
Weiters ist es beim Poolschwimmen auch ein einfaches ein Wechseltraining zu absolvieren, um so seine Wechselzeit und z.B. das Neo Ausziehen zu optimieren. Und natürlich kann das Poolschwimmen auch ideal für ein Koppeltraining (z.B. Swim/Run oder Swim/Bike) genützt werden. Wir haben das Poolschwimmen z.B. als Vorbereitung für einen Aquathlon genützt und es mit einer anschließenden Laufeinheit bzw. mehreren Kombinationen (Swim/Run/Swim/Run) durchgeführt. Ihr seht, die Möglichkeiten sind wirklich vielfältig. Und neue Trainingsreize haben bis jetzt noch niemanden geschadet. 🙂
Was gilt es zu beachten?
Natürlich ist das Schwimmen am Gummiseil anders als das “normale” Schwimmen im Becken. Man kommt nicht vom Fleck und durch den Gegenzug des Gummiseils entfällt die Gleitphase. Damit ist das Schwimmen anstrengender als ein herkömmliches Schwimmtraining. Es ersetzt ein normales Schwimmtraining natürlich nicht, ist aber unserer Meinung nach eine gute Ergänzung. Für lange Ausdauereinheiten ist es auf Grund der fehlenden Gleitphase nicht unbedingt empfehlenswert. Ideal ist es aber für kurze Sprints, Kraftausdauertraining und kraftvolle Intervalleinheiten.
Durch Befestigung des Gummiseils um die Hüfte und den fehlenden Antrieb, sinken die Beine leicht nach unten und es ist schwieriger eine gute Wasserlage zu halten. Das ist einerseits ein Nachteil, andererseits kann man es aber auch dafür nutzen um eine kräftigere Beinarbeit zu trainieren.
Schwimmtechnik beim Poolschwimmen
Generell kann man alle Schwimmlagen (Delfin, Rücken, Brust und Kraul) mit dem Schwimmtrainer schwimmen. Man bekommt immer sofort ein direktes Feedback, in welcher Phase des Schwimmzyklus der Vortrieb effektiv ist. Bei ineffektiven Phasen der Schwimmbewegung spürt man durch den einsetzenden Rückzug des Gummiseils sofort, dass hier etwas nicht passt.
Man kann durchaus Technikübungen mit dem Gummiseil absolvieren, um beispielsweise die Druckphase konzentriert auszuführen. Im Schwimmbad wird man doch eher einmal abgelenkt und so schreiben wir dem Poolschwimmen eine erhöhte Aufmerksamkeit bei der Ausübung seiner Schwimmtechnik zu. Ebenso ist es möglich mit einem Schwimmbrett nur den Beinschlag zu trainieren.
Mit dem nötigen Wassergefühl merkt man beim Schwimmen am Gummiseil ziemlich schnell, dass sich der Druck auf den Armen und Schultern erhöht, da man sich ja nicht wie sonst vorwärts bewegt. Dadurch ist das Schwimmen am Gummiseil ein sehr effektives Kraftausdauertraining.
Unser Erfahrung nach ist es wichtig darauf zu achten, dass die Wasserlage nicht zu sehr an der Befestigung leidet, d.h. die Beine nicht zu sehr absinken. Entweder man kann dies durch eine vermehrte Beinarbeit kompensieren. Oder alternativ auch mal einen Pullbuoy verwenden oder mit Neoprenanzug schwimmen.
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