Depressionen im Sport sind keine Seltenheit. Freud und Leid hängen unmittelbar zusammen. Mit Leid muss aber nicht immer das körperliche gemeint sein, sondern auch das innere. Jeder von uns hat individuell verschiedenste Prioritäten in seinem Leben und für viele von uns ist Triathlon on the top. Wenn dem so ist, dann definieren wir uns über den Sport und den erbrachten Leistungen. Doch was passiert, wenn das ganze überhand nimmt oder auf Grund einer Verletzung, Triathlon einfach nicht mehr möglich ist?
Depressionen im Sport – es gibt immer einen Ausweg
Licht und Schatten im Training und Wettkampf
Wenn es in unserem Sportlerleben gut läuft, dann denken wir auch nicht an die „Schattenseiten“. Warum auch, wir genießen gegenwärtig unseren persönlichen sportlichen Erfolg. Destruktive Gedanken bremsen uns aus und außerdem konzentrieren wir uns auf die schönen Dinge des Lebens am liebsten. Diese Einstellung erfüllt uns besonders mit positiver Energie und diese leistet einen wertvollen Beitrag für unser Selbstwertgefühl. Je nach dem welchen Stellenwert Triathlon bzw. Sport bei uns hat, umso mehr oder weniger wirkt sich beispielsweise eine mögliche Verletzungspause oder ein Leistungseinbruch aus.
Betreibt oder betrachten wir Triathlon als einen Teil unserer Aktionsfelder, dann wird eine ungeplante Pause vermutlich eine untergeordnete Rolle spielen. Hat Triathlon jedoch eine übergeordnete Rolle, also über alle Aktionsfelder hinweg, dann sieht die Sache ganz anders aus: vermeintliche Pausen, die Zeiten im Training, Wattwerte, Finisherzeiten, Platzierungen usw. gewinnen zunehmend an Priorität. Um ein paar Sekunden die Pace nicht erfüllt, reicht dann oft schon um Unzufriedenheit oder Erschütterung auszulösen, obwohl die Leistung eigentlich ganz gut war. Der Beginn eines Teufelskreislaufes mit dauernden Selbstzweifeln und der Grund warum wir einst mit dieser Sportart begonnen haben, nämlich aus Freude, bekommt immer weniger an Bedeutung.
Erste und fortlaufende Anzeichen einer Depression
Diese laufende Unzufriedenheit mit sich selbst oder möglicherweise auch begünstigt von längerfristigen Verletzungen können Auslöser für ein depressives Verhalten sein. Eigentlich ist ein depressives Verhalten ein schleichender Prozess den wir rasch an uns erkennen sollten, um rechtzeitig Handeln zu können. Zu den ersten Anzeichen gehören Stimmungsschwankungen, die mit Selbstzweifeln behaftet sind. Vom Glücklich sein fallen wir ganz schnell in ein trübseliges Loch. Das kann binnen Sekunden passieren, weil ein Moment des Glücks ohne Negativ Assoziationen gar nicht mehr möglich ist.
Ebenso ist es an der Motivation zu erkennen, die meist mit der Stimmung zusammen hängt. Falls wir in weiterer Folge in eine Phase kommen, bei der uns alles egal erscheint und alles sowieso nichts mehr bringt, dann sollten wir achtsam mit uns selber sein! Dieses Verhalten kann schon das eine oder andere (Frust-) Bier mehr mit sich bringen oder ein anderes auffälliges Verhalten, das so unserem „normalen“ Muster widerspricht. Erkennen wir es nicht oder schenken wir dem kaum Beachtung, kann aus dem Frustverhalten schnell einmal ein tägliches Ritual werden. Um uns schlichtweg besser zu fühlen, flüchten wir dabei z.B. mit Alkohol- Drogen- oder Medikamentenmissbrauch aus dem Alltag und kreieren uns für kurze Zeit unsere eigene schöne Welt. Doch diese Flucht in ein vermeintliches schöneres Dasein, das uns ein annehmbareres Gefühl in unserer momentanen Lage verleiht, ist in Wirklichkeit ein trügerischer Ausbruch aus der Gegenwart in vergangene „glorreiche“ Tage.
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Depressionen im Sport – Gewissensfragen
Despressionen sind keine Seltenheit unter Sportlern und es kann jeden treffen, auch in Triathlonkreisen. Gerade als Triathleten fragen wir uns, wieviel Investition geben wir eigentlich so für unser Material aus? Eine neue Zeitmaschine, neuer Neopren, Startgelder oder Investitionen in eine Reise zu einem Bewerb. Das sind nur ein paar Beispiele in die wir Jahr für Jahr, mal mehr oder weniger investieren. Wir leisten uns es, denn viele legen darauf Wert, sich und das Material zu präsentieren. Ein fünfstelliger Betrag kommt da schnell einmal zusammen.
Was tun wir eigentlich für uns, wenn es plötzlich nicht mehr so gut läuft, wie wir es von uns erwarten oder unser Umfeld von uns erwartet? Außer nach ein paar Antworten zu suchen und eventuell noch mehr ins Material zu investieren ist das Kontingent an Maßnahmen ausgeschöpft. Es fällt uns scheinbar leichter in sichtbare Materialien zu investieren als in unsichtbare Materien, wie z.B. in Mentalcoachings. Doch damit leisten wir keinen Beitrag für uns selbst, hier wäre weniger Investment ins Material, dafür mehr für die eigene Persönlichkeitsentwicklung sinnvoller. Oder?
Depressionen im Sport – Schneller, höher, weiter…
…sind Erwartungen unserer Gesellschaft, aber auch leider Eigenschaften mit denen wir jemanden bewerten. Es sind Kennzahlen für die Sympathie eines Menschen. Ist jemand – banal gesagt – schnell über eine gewisse Distanz, dann bewundern wir diesen Menschen und es wirkt sofort sympathisch auf uns. So fordert es unsere Gesellschaft oder auch Sponsoren, schnell und erfolgreich zu sein. Der Druck wird dadurch immer größer.
Bei Amateursportler ist es oft der eigene Druck, die zu intensiven Trainingseinheiten führen, um den gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden. Das führt dann oft zu Verletzungen und trotz allem wird häufig weiter trainiert, obwohl der Körper eigentlich schon lange nach einer„Auszeit“ lechzt. Es dauert nicht allzu lange, bis wir dabei an unsere ersten Grenzen stoßen. Physisch als auch Psychisch. Wir fangen dann an uns selbst zu hinterfragen bis es gar nicht mehr geht. Wir sind mental und körperlich komplett ausgelaugt. Meist folgt dann neben dem Sport auch ein Desaster im persönlichen Umfeld oder im Beruf. Doch Stop! Soweit muss es erst gar nicht kommen, für solche Fälle gibt es konstruktive Lösungen.
Depressionen im Sport – Wie komme ich da wieder raus
Depressionen sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig, nur wird wenig darüber gesprochen. Es wird als Schwäche betrachtet und die Welt um uns herum muss doch heil bleiben! Doch innerlich zerfällt der deprimierte Mensch zusehends: das aufgesetzte Lächeln funktioniert nicht mehr und die Körperhaltung wirkt in sich zusammengefallen. Doch es ist keine Schande einen psychologischen Coach an seiner Seite zu haben! Es dient doch jeden einzelnen seiner Persönlichkeit einen Freiraum zu geben, um sie zu bestärken. Gerade in Lebensphasen, die uns als schwierig erscheinen. Dabei definiert sich „schwierig“ für jeden individuell und ist niemals auf einzelne Person zu beschränken. Sei es wie es sei, schwierige Situationen lösen Trübsal aus und kein Mensch hat es verdient geknickt durch das Leben zu gehen.
Coaching als Prävention
Sogar präventiv sehen wir viele Vorteile im psychologischen Coaching, gerade um den eigenen Selbstwert zu steigern. Ein Coaching löst innerliche Bremsen und gibt ungeahnte Kräfte frei. Das wirkt sich unmittelbar im Training oder im Wettkampf aus. Wir können unverkrampft loslegen und unsere Körperhaltung beim Training ist locker und entspannt. Je lockerer und entspannter, desto weniger verletzungsanfällig sind wir. Also hat unsere Psyche einen wesentlichen Einfluss auf unser gesamtes körperliches Wohlbefinden.
Mut zur Veränderung
Im ersten Moment sind psychologische Coachings nicht sichtbar, weil es sich um keine materielle Investition handelt. Das heißt aber noch lange nicht, dass dies nichts wert sei! Genau das Gegenteil ist der Fall! Wir sollten uns die Frage stellen, ob eine Investition in uns selbst nicht wichtiger ist, als in hochpreisige materielle. Denn es ist kein Drama sich psychologisch coachen zu lassen, es ist vielmehr einen Schritt weiter zu sein als andere in einer ähnlichen Situation oder um es überhaupt zu solchen kommen zu lassen. Coachings erschließen verschiedenste Blickwinkel, um vermeintliche Probleme zu betrachten. Sich einen Kopf über Dinge zu machen, die vermutlich nie eintreffen werden, laugen nämlich nur aus. Außerdem ist ein Coaching stark mit der eigenen Persönlichkeitsentwicklung verbunden, das wiederum einen großen Mehrwert für mehrere Lebensbereiche hat. Ohne es selbst zu merken, wird das Umfeld sehr wohl sichtbare Veränderungen wahrnehmen. Also, egal in welcher aussichtslosen Situation ihr euch auch befindet, steht auf und macht den ersten Schritt. Auf den kommt es nämlich an.
Weiterführende Beiträge:
Psychologin Birgit Bresnik zum Thema Depressionen im Sport.
Psychologin Birgit Bresnik, Allgemein über Depressionen
Psychologe Michael Neuwirth über Wege in der Krise.
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Veränderungen durch einen Knorpelschaden im Knie
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