Jeder der selbst im Triathlontraining ist, wird wissen wie zeitaufwändig der geliebte Sport ist. Und nicht nur „uns“ fällt dies bei einem Blick auf den Trainingsplan auf, sondern auch unserem Umfeld. Die Frage, wie man denn das alles unter einen Hut bekommt, und ob man denn nicht schon süchtig danach ist, wird ebenfalls vielen bekannt sein.
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Kann Sport süchtig machen?
Bei dem Thema Suchterkrankung denkt man in der Regel zuerst an die häufigsten unter ihnen: Alkohol, Nikotin, Drogen, Spielsucht etc. stehen auf dieser Liste weit oben. Um von einer Substanz abhängig zu sein, muss man laut einer Klassifikation gewisse Kriterien erfüllen.
- den Zwang und den starken Wunsch, etwas konsumieren zu wollen
- eine verminderte Kontrolle über den Beginn, der Beendigung und der Menge des Konsums
- körperliche Entzugserscheinungen bei Beendigung oder Reduktion des Konsums
- Nachweis einer Toleranz. Immer höhere Dosen werden benötigt
- fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen
- auch bei merklichen Schäden und negativen Folgen anhaltender Konsum
Wenn man sich diese Punkte bewusst im Zusammenhang mit der Ausübung von Sport durchliest, wird sich der ein oder andere Sportler wiedererkennen. Vom Übertraining und den daraus resultierenden Verletzungen, von permanent zu hohen Intensitäten und dem drohenden Leistungsabfall. Hinzu kommt, dass sich dann auch die Regenerationszeiten in Grenzen halten. Es kommt zur Gereiztheit und Nervosität bei Sportkarenz. All das wirkt sich nachweislich auf unseren Körper aus, der mit Schlafstörungen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit und auch Depressionen reagiert. Ein erstes Indiz kann ein deutlich zu hoher Ruhe und Belastungspuls sein.
Präventiv ist es für Sportler mit hohem Trainingsaufwand wichtig, sich diese Punkte regelmäßig laut vorzulesen. Wenn 3 oder mehr Punkte im letzten Jahr zutreffen, sollten bereits erste Alarmglocken schrillen. Der Körper sendet frühzeitig Signale, wenn ihm etwas gegen den Strich geht. Es liegt an jedem von uns, diese Zeichen rechtzeitig und richtig zu deuten.
Suchtverlagerung
In meinem persönlichen Fall kommt hinzu, dass es sich bis zu einem gewissen Grad auch um das Thema Suchtverlagerung dreht. Früher war ich süchtig nach ungesundem Essen. Auch wenn die Folgen unübersehbar waren, habe ich es getan. Immer mehr und immer ungesünder. Seit dem Zeitpunkt, als ich mich vermehrt dem Sport zugewandt habe, hat sich auch das Thema Ernährung zum Positiven entwickelt. Nichtsdestotrotz habe ich mich schon ein paar Mal dabei erwischt, es leicht zu übertreiben und dabei Überlastungsreaktionen zu riskiert.
Mittlerweile kann ich erkennen, wenn ich denn mal eine Sporteinheit frühzeitig beenden soll oder eine komplette Pause benötige. Zudem hat für mich mein Umfeld eine hohe Priorität. Die Meinung von mir nahestehenden Personen ist mir wichtig. Diese versuche ich mit meinem Empfinden regelmäßig zu spiegeln und vergleichen. Wenn es große Differenzen in der Wahrnehmung gibt, heißt es die Situation gemeinsam zu analysieren. Nur wenn man gemeinsam mit seinem Umfeld an einem Strang zieht, können langfristig Erfolge gefeiert werden.
Mehr Infos zu Hartwig Ortner alias Wiggi gibt es auch im Interview mit unserem Gastautor oder seinem privaten Facebook-Profil.
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