Home » Wiggi und die Geduld [Gastbeitrag]

Wiggi und die Geduld [Gastbeitrag]

Aus aktuellem Anlass möchte ich auf meine derzeitige Verletzungspause und alle begleitenden Umstände eingehen. Mein Fuß spielt derzeit nicht mit, ist beleidigt und zwingt mich zu einer absoluten Sportkarenz. Für jeden motivierten Hobbysportler bedeutet dies eine Phase des Entzuges durchzumachen. Aber auch diese Zeit kann man erfolgreich und positiv gestalten – sagt zumindest mein Umfeld.




[Anzeige powered by Google]

Die Geduld ist meist irgendwo zwischen Wunsch und Wirklichkeit angesiedelt. Es beschreibt eine Fähigkeit auf etwas zu warten und mit ungestillten Sehnsüchten zu leben. Jemand gilt als geduldig, wenn er schwierige Lebenssituationen mit Souveränität und einer gewissen Leichtigkeit erträgt. Zusammenfassend lässt sich sagen: das komplette Gegenteil von mir.
Sobald man zu einer Ruhigstellung gezwungen wird, bleibt das Hochgefühl während und nach dem Sport aus. Das Rad steht unberührt im Keller und auf den Laufschuhen im Vorraum bildet sich eine dünne Staubschicht. Meist sind die ersten Symptome einer Verletzungspause Langeweile, leichte Reizbarkeit und Unzufriedenheit. Hier ein Versuch, meine Sorgen mit euch zu teilen und 6 positive Aspekte zu erkennen.

Wiggi Verletzung

#1

Eine Ruhepause bringt einen Gewinn von Freizeit mit sich. Die Möglichkeit sich in Form von Theorie deiner Sportart zu nähern. Bei mir sind derzeit Themen wie Lauf ABC und Bücher über die Mechanik meines Rennrads aktuell.

#2

Sofern man weiss, welche gesundheitlichen Probleme vorliegen, kann man sich nach sportlichen Alternativen umsehen. In meinem Fall war und ist es Aquajogging. Mag nicht die spannendste und spektakulärste Wassersportart sein, aber jeder der es länger praktiziert, schwärmt davon. Es soll dabei helfen die Laufform zu konservieren und die Beweglichkeit zu konservieren. Ganz abgesehen von dem Fakt, dass es enorm schonend für alle Bänder, Sehnen und Gelenke ist.

#3

Bereits absolvierte Wettkämpfe kann man Revue passieren lassen und frische Motivation für zukünftige Bewerbe schöpfen. Auch psychisch kann so eine Reset durchaus gut tun und bereit für Neues machen.

#4

Das Mehr an Zeit kann natürlich auch für Sachen abseits jeglicher Sportthematik genutzt werden. Familie, Freunde und deine weiteren Hobbys werden es dir bestimmt danken. Triathlontraining ist umfassend und macht einen Großteil deiner Freizeit aus. Dinge die dadurch manchmal in die zweite Reihe rutschen, kannst du in dieser Phase wieder mehr in den Mittelpunkt stellen.

#5

Hole keine versäumten Sporteinheiten nach. Anstatt mit einem behutsamen Wiederbeginn zu starten, versuchen es doch immer wieder viele Sportler mit falschem Ehrgeiz und der berühmten Brechstange. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dieser Weg direkt zur nächsten Zwangspause führt.

#6

Sollte die Verletzungspause länger andauern, wird auch eine Anpassung der Ernährungsgewohnheiten notwendig sein. Der Körper befindet sich im Vergleich zu sonst im Standby Modus und verbrennt weniger Kalorien als üblich. Und der Wiedereinstieg verläuft bestimmt um einiges leichter, wenn man sich nicht mit zusätzlichen Kilos ärgern muss.

Wiggi Geduld Titelbild

So bleibt mir nichts anderes übrig als die Verletzungspause zu nützen, auf meinen Körper zu hören und es als Aufgabe zu sehen. Auch in dieser Zeit werde ich individuell an mir arbeiten, auch wenn es abseits vom Laufen, Schwimmen oder Radfahren ist. Eine Aufgabe die Zeit und Geduld erfordert und über die ich in einiger Zeit hoffentlich lächelnd zurückblicken kann.

Mehr Infos zu Hartwig Ortner alias Wiggi gibt es auch im Interview mit unserem Gastautor oder seinem privaten Facebook-Profil.




[Anzeige powered by Google]

Schreibe einen Kommentar