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Wiggi lässt sich operieren [Gastbeitrag]

Anfänglich hatte ich großen Respekt vor einem möglichen Jojo-Effekt und war sehr zurückhaltend, wenn mich jemand auf den Gewichtsverlust ansprach. Ich musste mein Körpergefühl erst wieder zurückerlangen. Es war die Unsicherheit, die mich bis dahin fest im Griff hatte. Was, wenn ich auf einmal rückfällig werde und mir die verlorenen Kilogramm wieder schonungslos auf die Rippen (fr)esse?



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Großer Gewichtsverlust – große Veränderungen

Meinen Kleiderschrank sortierte ich gnadenlos aus. Bis auf ein paar Socken musste ich mir alles neu kaufen. Insgesamt wechselte ich 3 mal innerhalb recht kurzer Zeit meine ganze Bekleidung – eine positive finanzielle Belastung. Was mich einerseits unter Druck setzte, sah ich andererseits als Belohnung. Zuvor war es meist die Größe, die meine Mode bestimmte. Meine Kleidergröße fiel von 3XL auf M und so hatte ich beim Einkaufen eine für viele selbstverständliche Freiheit erlangt: eine „normale“ Kleidergröße.

Hartwig Ortner Laufstrecke

Einschneidende Entscheidung

Wie sich also meine Garderobe dem Gewicht anpasste, so tat dies auch mein Körper. Die vielen Rundungen verflachten und meine Figur wurde förmiger. Kein bleibendes Doppelkinn, keine hängenden Oberarme oder schlaffe Oberschenkel. Dank dem Sport bin ich großteils von solchen Sachen verschont geblieben. Außer auf Risse des Bindegewebes im Bauchbereich und somit überschüssiger Haut. Es kam der Punkt wo ich realisierte, dass dies mit Sport und gesunder Ernährung nicht mehr verschwinden würde.

Hartwig Ortner vor der OP

Wie ich mich also mit neuer Kleidung für die „Abnehmarbeit“ belohnte, traf ich den Entschluss mich auch von meiner schlaffen Haut zu trennen. In einer 2 1/2 stündigen Operation wurde mir mittels einer Abdominalplastik mein Bauchnabel versetzt, Haut entfernt und mein Körper “frankensteinähnlich” wieder zusammengenäht. Was ich als simplen chirurgischen Eingriff einstufte, war doch eine größerer Eingriff in meinen Organismus. Es folgte eine 8-wöchige Arbeits- und Sportkarenz, welche sich zum Ende hin wirklich in die Länge zog und mich unrund werden ließ. Mittlerweile ist es fast eine Qual, wenn ich ein paar Tage auf Sport verzichten muss. Die lang ersehnte Aufhebung dieses „Verbots“ durch den Chirurgen war für mich eine regelrechte Befreiung.

Hartwig Ortner kurz nach der OP

Die Pause nutzte ich, um mir Gedanken bezüglich meiner sportliche Zukunft zu machen und mich neu zu motivieren. Auf was habe ich Lust, welche Ziele will ich mir setzen und was will ich persönlich erreichen?

Psychische und Physische Veränderung

Auch wenn die Narben dieser Operation immer noch deutlich quer von links nach rechts sichtbar sind, hat sich der Eingriff bereits mehr als bezahlt gemacht. Mein Körpergefühl hat sich weiter verbessert und ich habe dank der nicht mehr vorhandenen Altlasten nicht ständig das Gefühl übergewichtig zu sein. Ob ich immer noch Angst habe rückfällig zu werden? Schon lange nicht mehr. Ich habe mittlerweile die vielen Vorteile eines „leichteren“ Lebens kennengelernt, meine Gewohnheiten umgestellt und nicht nur die Ernährung. Auch der offene Umgang im Alltag mit meiner ehemaligen Fettleibigkeit fällt mir nicht mehr schwer.

Hartwig Ortner mit OP Narbe

Mehr Infos zu Hartwig Ortner alias Wiggi gibt es auch im Interview mit unserem Gastautor.

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